Wenn die Temperaturen sinken, finden sich in vielen Blumenkübeln nur noch welke Pflanzenreste. Dabei gibt es winterharte Pflanzen, die den Balkon in der kalten Jahreszeit schmücken.
Damit empfindliche Pflanzen im Herbst und Winter nicht eingehen, können sie übergangsweise ins Haus geholt und an einem kühlen Ort gelagert werden. Wer jedoch nicht den Platz dafür hat oder seinen Balkon – trotz der Kälte – bepflanzen möchte, sollte auf winterharte Stauden, Gräser und Kräuter zurückgreifen. Sie benötigen nur wenig Pflege, halten selbst eisigen Temperaturen stand und sind dennoch äußerst dekorativ. Welche Pflanzen für den Balkon geeignet sind und was Sie beim Gießen oder Düngen im Winter beachten müssen, wird im Folgenden erläutert.
So bepflanzen Sie den Balkon problemlos in Herbst und Winter
Stauden, Gräser und Kräuter sind unempfindlich gegen Kälte und somit prädestiniert zum Bepflanzen von Balkonkästen. Es folgt eine kleine Auswahl winterharter Balkonpflanzen, über die Sie ein paar Details wissen sollten:
Heide
Nicht jede Heide übersteht eine frostige Nacht im Freien, selbst wenn Sie derzeit eine große Auswahl unterschiedlicher Sorten in den Blumengeschäften vorfinden. Möchte Sie Ihren Balkon damit bepflanzen, sollten Sie unbedingt eine winterharte Pflanze nehmen, wie zum Beispiel die Besenheide. Diese hat weiße oder rosafarbene Blüten, wird 10 bis 60 Zentimeter hoch, mag saure Böden und Sonne. Oder aber Sie entscheiden sich für Schneeheide, die eine maximale Wuchshöhe von 30 Zentimetern und weiße, lilafarbene oder rote Blüten hat.
Christrose
Die auch als Schneerose bekannte Pflanze blüht von November bis Januar und eignet sich somit ideal für den Balkon, da ihr kalte Temperaturen überhaupt nichts ausmachen. Sie ist pflegeleicht, solange die Erde regelmäßig gegossen wird und somit feucht bleibt, und gibt sich mit einem (halb-)schattigen Plätzchen zufrieden. Die Christrose hat eine geringe Wuchshöhe von maximal 25 Zentimetern und kann nach dem Winter auch in den Garten umquartiert werden, damit sie im nächsten Jahr erneut austreibt – und auch blüht, versteht sich.
Rispenhortensie
Auch wenn Schnee in Deutschland immer seltener fällt, könnte er der Rispenhortensie nichts anhaben. Die winterharte Pflanze muss nur selten gewässert werden und darf sorglos auf den Balkon gestellt werden, solange der Blumenkasten einen Durchmesser von 40 bis 50 Zentimetern hat (kleinere Töpfe müssen leider im Haus überwintern). Die Blüten wachsen ausschließlich an den jungen Trieben, daher sollte die Erde vor dem ersten Frost mit Tannen- oder Fichtenzweigen bedeckt werden – Rindenmulch ginge auch.
Storchschnabel
Beim Storchschnabel handelt es sich um eine einheimische Gattung, die nicht nur winterhart ist, sondern auch pflegeleicht, wuchs- und (von Mai bis November) blühfreudig. Ihre Wuchshöhe liegt zwischen zehn und 50 Zentimetern, das hängt immer vom jeweiligen Platz und Standort ab. Sie mag keine Staunässe, muss aber dennoch regelmäßig gegossen werden. Eisige Temperaturen machen der Balkonpflanze nichts aus, allerdings vertragen die Wurzeln keine Minusgrade – können aber mithilfe einer Isolierung (z.B. Styropor) geschützt werden.
Rosmarin
Im Gegensatz zu anderen Balkonpflanzen ist Rosmarin nicht nur schön anzusehen, sondern auch essbar. Er ist zwar nicht vollständig winterhart, verträgt aber Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius. Und da der Winter in Deutschland von Jahr zu Jahr milder wird, können die Kräuter bedenkenlos draußen bleiben. Und sollte es doch einmal zu kalt werden, können Sie die Äste mit Noppenfolie oder einem Jutebeutel umwickeln. Wichtig ist jedoch, dass Rosmarin trotzdem regelmäßig bewässert werden muss.
Eukalyptus
Er blüht zwar nur von Juni bis August, hat aber dafür sehr dekorative, silbrig-blaue Blätter – und verträgt normalerweise bis zu minus 20 Grad Celsius. Zudem soll sein typischer Eukalyptus-Duft im Sommer Mücken und Fliegen vertreiben können. Der Pflegeaufwand ist gering, da die winterharte Balkonpflanze nur wenig Wasser und einen sonnigen Platz benötigt. Je nachdem, wie oft er zurückgeschnitten wird, kann Eukalyptus bis zu fünf Meter hoch werden.
Thymian
Ein weiteres Kraut, das den Balkon optisch verschönern kann und zum Verzehr geeignet ist: Thymian wächst eigentlich in heißen Ländern und verträgt trotzdem kalte Temperaturen. Nur wenn die Frostperioden besonders lange anhalten, sollten Sie die Zweige – wie beim Rosmarin – vor den eisigen Temperaturen schützen und die Erde mit Tannenzweigen oder Fichtenreisig auslegen. Die winterharte Balkonpflanze muss regelmäßig gegossen werden, mag aber keine „nassen Füße“, da sie sonst faulen könnte.
Lavendel
Das Schönste an einem Lavendel sind seine lilafarbenen, wohlduftenden Blüten. Nur leider sind diese nur bis spätestens September sichtbar. Trotzdem kann die Pflanze auf dem Balkon überwintern und im nächsten Jahr neu austreiben. Wichtig ist hier, dass Sie den Lavendel regelmäßig zurückschneiden, damit er gleichmäßig wächst, nicht zu holzig und schön buschig wird. Den Winter über benötigt der Lavendel nur wenig Wasser und bevorzugt einen sonnigen Standort.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn Sie Ihren winterharten Pflanzen etwas Gutes tun wollen, verwenden Sie Blumenerde, die stickstoffarm ist und einen höheren Kaliumanteil hat. Der richtige Dünger ist genauso wichtig.
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