Rund 10.000 Zuschauer sehen die Premiere in der sächsischen Landeshauptstadt. Trotz miesen Wetters ist die Stimmung super. Damit ist Dresden in der Pole-Position für die Austragung im nächsten Jahr.

Selbst Dauerregen und empfindlich kühle 12 Grad haben die Biathlon-Fans nicht davon abgehalten, ein Großteil der weltbesten Biathleten live zu beobachten. 4000 Zuschauer im neu eröffneten Dresdner Heinz-Steyer-Stadion sowie einige Tausend am 2,3 Kilometer Rundkurs sahen beim erstmals in Dresden ausgetragenen City-Biathlon guten Sport, bei dem Weltcup-Gesamtsiegerin Lisa Vittozzi aus Italien sowie Jakov Fak aus Slowenien die Siege errangen.

Das Einladungsrennen mit je zehn der weltbesten Athletinnen und Athleten gehört seit Jahren zum Vorbereitungsprogramm. In den vergangenen Jahren in Wiesbaden ausgetragen, war nun die sächsische Landeshauptstadt Gastgeber. 

„Der Biathlon-Sport ist nun da, wo er hingehört. Dresden ist ein idealer Standort, so in unmittelbarer Nähe des Erzgebirges und des Biathlon-Zentrums Altenberg“, sagte DSV-Vizepräsident Tobias Angerer, auch Manager der nicht mehr aktiven Olympiasiegerin Denise Herrmann, die einst das Gesicht des Dresdner City-Biathlons war.

Vittozi vom Pech verfolgt

Die Athleten lobten das Flair und die Stimmung. „Die Zuschauer haben uns zusätzlich gepusht“, sagte Vittozzi, während Johanna Puff, als Zweitplatzierte bei den Frauen beste DSV-Athletin, betonte: „So viele Fans bei so einem Wetter – das hat uns allen gut getan und ist gleichzeitig Ansporn für die neue Saison.“ 

Die Juniorin hatte der Siegerin ordentlich zugesetzt, die aber auch vom Pech verfolgt war: Ein verbogenes Gewehr sorgte für sieben Nachlader und eine Zehn-Sekunden-Strafe, zudem brach ihr auf der Schlussrunde noch ein Stock. Mit einem neuen zog sie an Puff vorbei und siegte souverän. „Ich hoffe, dass ich alles Pech für die neue Saison jetzt hinter mir habe“, sagte die Italienerin.

Strelow testet schnelles Schießen

Fast-Lokalmatador Justus Strelow war mit Platz drei zufrieden, obwohl durchaus mehr möglich gewesen war. Doch im Schlussspurt mit Sieger Jakov Fak und dem Norweger Johannes Thingnes Boe hatte er die schlechteste Position auf der Zielgeraden, wollte bei dem nassen Untergrund auch keinen Sturz riskieren. 

„Ich bin denke, es war ein gutes Rennen. Ich habe schnell geschossen. Das wird im Winter so nicht passieren, da riskiere ich nicht so viel“, sagte der Schmiedeberger. Mit der deutschen Mannschaft startet er am Montag ins Höhentrainingslager nach Frankreich, um vor den Weltmeisterschaften in Lenzerheide auf gleicher Höhe noch einmal neue Trainingsreize zu setzen.