Das Ankerverbot kam für viele überraschend. Und es erschwert den Alltag derjenigen, die auf dem Wasser leben. Sie planen Protest.

Mit einer Demo auf dem Wasser will das Kollektiv Spree:publik gegen das Ankerverbot auf weiten Teilen der Spree protestieren. „Eine solche weitreichende Einschränkung der Wassernutzung ohne jegliche Beteiligung von Verbänden und örtlichen Initiativen wollen wir nicht hinnehmen“, sagt Arik Rohloff, Hausbootbesitzer und Vorstand des Vereins Spree:publik, einem Zusammenschluss der Kunst- und Kulturflöße. Der Verein fordert die Bundesregierung auf, die Verordnung zurückzunehmen. 

Seit dem 1. Juni gilt eine Bundesverordnung, die das Ankern auf einem 35 Kilometer langen Abschnitt der Spree und das Anlegen außerhalb genehmigter Liegeplätze weitgehend verbietet. In einigen Teilen, wie dem Rummelsburger See, an der Insel der Jugend oder in der Müggelspree, ist es noch erlaubt, es gilt jedoch eine Anwesenheitspflicht an Bord. Die Verordnung gilt für drei Jahre. Für viele kam sie überraschend. Der Vereine wünscht sich Beteiligung. 

Abschlusskundgebung vor der Museumsinsel

„Uns fehlt der gemeinsame runde Tisch, um Probleme, die es gibt, gemeinschaftlich anzugehen“, sagt Christian Doetsch, Hausbootbesitzer und Mitglied bei Spree:publik. Ein normales Leben, bei dem man Einkaufen und Arbeiten gehe, sei so nicht mehr möglich. 

Am Sonntag sind Leute auf Hausbooten, Flößen, Motor- und Elektrobooten sowie Kajaks und Schlauchbooten aufgerufen, gemeinsam von der Rummelsburger Bucht in Richtung Innenstadt zu ziehen. Es gebe zwar musikalische Untermalung, es handele sich aber nicht um eine Partyveranstaltung, betont der Verein. Die Route verläuft entlang der Insel der Jugend bis zum Spreekanal an der Museumsinsel. Dort ist um 14.00 Uhr die Abschlusskundgebung geplant. Über eine Online-Petition sammelt der Verein außerdem Unterschriften zur Rücknahme der Verordnung.