Bayerns Jagdminister Hubert Aiwanger setzt Hoffnungen in die neue Fischotter-Verordnung im Freistaat – zugunsten der Teichwirtschaft und des Artenschutzes.

Bei einem Treffen mit Vertretern des Bayerischen Jagdverbandes hat Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) die neue Fischotter-Verordnung im Freistaat als große Herausforderung für die Jäger bezeichnet. Er sehe dieser aber „mit großer Freude“ entgegen, sagte er. Nun müssten noch Details für die Umsetzung ausgearbeitet werden. 

Eigentlich war für Samstag die Landesversammlung des Verbandes anberaumt. Die war nach Angaben einer Sprecherin jedoch abgesagt worden, weil die Post einen Teil der Einladungen nicht rechtzeitig zugestellt hatte. Stattdessen habe es ein offenes Treffen mit dem Minister gegeben. Für die Landesversammlung werde ein neuer Termin gesucht.

Die Teich- und Fischereiwirtschaft sieht sich durch die Ausbreitung des streng geschützten Fischotters in ihrer Existenz bedroht. Eine erste Fischotter-Verordnung, die die Tötung des Raubtieres in Ausnahmefällen erlauben sollte, war von Naturschutzverbänden „weggeklagt worden“, wie es Aiwanger formulierte. Mitte August trat eine neue Verordnung in Kraft.

Wann darf ein Fischotter getötet werden?

Es werde wohl so sein, wenn künftig ein Fischotter in einem Teich größeren Schaden angerichtet hat, dass etwa der Fischotterbeauftragte der Unteren Naturschutzbehörde prüft, ob ein Teich beispielsweise zumutbar mit einem Zaun geschützt werden könne oder nicht und dann über eine Entnahmeerlaubnis entscheide. Die Oberen Naturschutzbehörden müssten festlegen, wie viele Exemplare in welchem Gebiet getötet werden dürfen.

Es sei zudem nicht sinnvoll, Teichwirten Entschädigung zu zahlen, damit sie neue Fische in einen Teich setzen können – und damit letztlich die Fischotter füttern, so der Minister.

Bei einem Gespräch anlässlich des Landesfischereitages in Regensburg habe er beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) um Akzeptanz in dieser Frage geworben, sagte Aiwanger. Der Fischotter sei nicht allein für die Teichwirte eine Bedrohung darstelle, sondern auch für etliche Fischarten, Muscheln, Schildkröten und Wasservögel. Er appellierte auch an andere Naturschutzverbände, „diesen Weg mitzugehen“.