In München beginnt ein Prozess um die Vergewaltigung eines Mannes in einem U-Bahnhof. Der Fall führte zu außenpolitischen Verwicklungen mit Polen.
Der Fall eines jungen Polen, der nachts in einer U-Bahnstation in München vergewaltigt worden sein soll, beschäftigt das Landgericht München I. Dort beginnt heute (9.30 Uhr) der Prozess gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger des jungen Mannes, wie das Gericht mitteilte.
Ein inzwischen 21-jähriger Mann aus Afghanistan soll den Touristen, der betrunken und wehrlos war, im August 2023 nachts in dem U-Bahnhof, als dort keine Bahnen mehr fuhren, eine halbe Stunde lang vergewaltigt und dann dessen Handy gestohlen haben.
Polens Ex-Ministerpräsident mischt sich ein
Der Fall hatte im vergangenen Sommer hohe Wellen in der polnischen Politik geschlagen. Der Gesandte der deutschen Botschaft wurde sogar ins Außenministerium einbestellt, wie das Ministerium damals mitteilte. Ihm sei erläutert worden, dass Deutschland in einer Informationskampagne auf die Gefahr hinweisen müsse, dass auch polnische Staatsbürger Opfer solcher Straftaten werden könnten.
Und der inzwischen abgelöste Ministerpräsident Mateusz Morawiecki von der nationalkonservativen PiS forderte die Einbeziehung polnischer Staatsanwälte in die Ermittlungen. Er nutzte den Fall, um die ablehnende Haltung Warschaus zur EU-Migrationspolitik zu unterstreichen. „Ein junger Pole ist in München Opfer einer Vergewaltigung durch einen Migranten aus Afghanistan geworden. Das sind die Folgen der Politik der offenen Grenzen“, schrieb er damals auf der Plattform X, ehemals Twitter.