Experten uneins: Dietmar Hamann äußert Kritik an der Spielweise von Jamal Musiala. Lothar Matthäus sieht es ganz anders.
TV-Experte Lothar Matthäus hat Bayern Münchens Offensivspieler Jamal Musiala gegen Kritik seines Kollegen Dietmar Hamann verteidigt. „Musiala spielt und arbeitet für die Mannschaft. Er ist überhaupt nicht egoistisch, er geht ins Gegenpressing, und wenn er den Ball hat, setzt er seine Mitspieler in Szene, wenn es möglich ist und Sinn macht“, sagte der Weltmeister von 1990 der „Bild“ über den 21-Jährigen.
Musiala sei „kein Alleinunterhalter“, so Matthäus. „Absolut nicht. Wenn er ins Eins-gegen-Eins gehen muss, dann macht er das. Aber er sieht genauso den freien Mitspieler.“ Hamann sei jemand, der mit seiner Meinung gerne und oft gegen den Strom schwimme. „Ich sehe das komplett anders.“
Hamann würde Wirtz gegen Musiala tauschen
Hamann hatte zuvor in seiner Sky-Kolumne nach den Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft Bayer Leverkusens Florian Wirtz und Musiala verglichen. Die Münchner seien in den letzten Jahren meist von Einzelaktionen abhängig gewesen, schrieb der 51 Jahre alte frühere Bayern-Profi.
„Das hängt auch mit Musiala zusammen. Es gibt im Weltfußball außer ihm kaum einen Spieler auf der Zehn, der ein reiner Eins-gegen-eins-Spieler ist. Darunter leidet auch der Spielfluss“, erklärte Hamann. „Musiala ist eher ein Einzelspieler und oft ein Alleinunterhalter. Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln.“
Wirtz mache seine Mitspieler besser, findet Hamann. „Wenn ich aus Bayern-Sicht Wirtz und Musiala tauschen könnte, würde ich es gleich morgen tun.“