Im Spätsommer wollen CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder die Frage der Unions-Kanzlerkandidatur entscheiden. Nach Einschätzung von Dobrindt könnte das auch erst im Oktober passieren.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt geht davon aus, dass die Frage der Unions-Kanzlerkandidatur im September oder erst im Oktober geklärt wird. Er sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „September und Oktober sind zwei gute Monate als Entscheidungskorridor.“ CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder hatten verabredet, die Frage im Spätsommer zu entscheiden, nach den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Ländern, von denen Brandenburg am 22. September noch aussteht.
Nach Dobrindts Worten ist noch keine Vorentscheidung gefallen. „Die Kanzlerkandidatur ist offen, solange sie nicht beschlossen ist“, sagte er. „Wir haben in CDU und CSU zwei herausragende Parteichefs. Es ist der natürliche Anspruch beider Parteien, dass ihre Vorsitzenden immer als Kanzlerkandidaten infrage kommen.“ In Umfragen liegt Merz bei der Frage der Kanzlerkandidatur allerdings deutlich hinter Söder. Dobrindt meinte dazu: „Umfragewerte sind immer relevant.“ Sie seien aber auch nicht die einzigen Kriterien.
Die nächste reguläre Bundestagswahl ist am 28. September kommenden Jahres. Dobrindt erwartet nach eigenen Worten nicht, dass die Ampel-Koalition von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorher zerbricht. „Der größte Dienst, den Olaf Scholz Deutschland erweisen könnte, wären schnelle Neuwahlen“, sagte er. „Mein aktueller Eindruck ist allerdings, dass die Ampel das Trennungsjahr vor der endgültigen Scheidung leider sehr ernst nimmt.“