Bei der Nutzung etwa von Solaranlagen liegen die Haushalte im Nordosten laut einer Erhebung unter dem bundesweiten Schnitt. Die Skepsis gegenüber Wärmepumpen ist den Daten zufolge größer als anderswo.
Bei der Nutzung klimafreundlicher Technologien wie etwa Solaranlagen hinken die Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich hinterher. Im Nordosten nutzten laut „Energiewendebarometer“ der staatlichen KfW-Bank in den vergangenen beiden Jahren im Durchschnitt rund 19 Prozent derartige Technologien, zu denen etwa auch Wärmepumpen, Solarthermie-Anlagen oder Batteriespeicher zählen. Deutschlandweit waren es den Angaben zufolge rund 30 Prozent. Auch Kraft-Wärme-Kopplungen, Holzpelletheizungen und Elektroautos werden zu den Energiewendetechnologien dazugezählt.
Der Erhebung zufolge gaben rund 44 Prozent der Haushalte in MV, die noch keine Energiewendetechnologie nutzen an, sich das in Zukunft vorstellen zu können. Auch dieser Wert liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 55 Prozent.
Skepsis gegenüber Wärmepumpen in MV
Unangefochtene Nummer 1 bei der Nutzung sei die Photovoltaikanlage. Rund 13 Prozent der bundesdeutschen Haushalte hatten demnach im Schnitt der letzten beiden Jahre eine Photovoltaikanlage installiert. In Mecklenburg-Vorpommern lag der Anteil bei neun Prozent. Bei Wärmepumpen lag der Wert in MV bei zwei Prozent, bundesweit bei rund sechs Prozent. Immobilieneigentümer im Nordosten, die bislang keine Wärmepumpe nutzen, sind dafür im Durchschnitt vergleichsweise wenig offen. Zehn Prozent können sich die Nutzung laut KfW vorstellen. Im bundesweiten Schnitt sind es demnach rund 37 Prozent.
Kosten als Hindernis
Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung der Immobilienbesitzer seien die Kosten. So gaben bundesweit 41 Prozent der technologieoffenen Haushalte an, sich eine Umrüstung nicht leisten zu können. In MV waren es den Angaben zufolge nur 31 Prozent. Bundesweit bezweifeln 38 Prozent, dass sich die Investition am Ende auch lohne. In Mecklenburg-Vorpommern waren es ein Viertel.
Die Befragung mit mehr als 6000 Teilnehmern hat auch deutliche regionale Unterschiede aufgezeigt. So gibt es in Süddeutschland (41 Prozent) deutlich mehr Energiewende-Haushalte als in Ostdeutschland (24 Prozent). Die Zahlen steigen aber in allen Landesteilen an. In den Großstädten ist der Anteil der Teilnehmer an der Energiewende am geringsten. Hier gibt es viele Mieter und weniger Hauseigentümer als auf dem Land. Die Menschen in der Stadt sind daher häufiger auf die Zustimmung der Vermieter oder Miteigentümer angewiesen.