Deutschlands Konjunkturmotor stottert, viele Firmen sind unter Druck. Manch Unternehmer musste den schweren Gang zum Amtsgericht antreten.
Wegen der schwachen Konjunktur sind deutlich mehr Firmen in Schieflage geraten als zuvor. Nordrhein-Westfalens Amtsgerichte meldeten im ersten Halbjahr 2.722 Unternehmensinsolvenzen und damit 26 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Landesstatistikamt IT.NRW mitteilte.
Knapp 40.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mussten im Zuge der Insolvenzverfahren um ihre Jobs zittern. Vor allem die Wirtschaftssparte „Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“, zu denen Architektur- und Ingenieurbüros gerechnet werden, hatte häufiger mit dem Pleitegeier zu kämpfen als zuvor. In allen Branchen zusammengerechnet hatten Gläubiger Forderungen über insgesamt 9,6 Milliarden Euro gegen die insolventen Firmen, im Vorjahreszeitraum waren es nur 5,7 Milliarden Euro gewesen.