In der wichtigen Thüringer Metallindustrie geht es um Einkommensverbesserungen. Erwartet wird eine schwierige Tarifrunde – das deutete sich schon beim ersten Gespräch an.

Mit einer Demonstration von Gewerkschaftern ist die Tarifrunde für die Beschäftigten der Thüringer Metallindustrie gestartet. Nach Gewerkschaftsangaben bekräftigten etwa 100 Arbeitnehmer aus verschiedenen Unternehmen die Forderung nach Einkommensverbesserungen von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. 

Die Verhandlungsgruppen von IG Metall und dem Verband der Thüringer Metall– und trafen sich zum ersten Gespräch in Weimar. Es ging darum, Positionen auszutauschen. Die IG Metall erwartet eine „konfliktreiche Auseinandersetzung in Thüringen“. 

Verhandelt wird für rund 20.000 Beschäftigte in tarifgebundenen Unternehmen. Viele andere Arbeitgeber orientieren sich bei Firmentarifverträgen jedoch an dem Abschluss. Insgesamt arbeiten in der Thüringer Metallindustrie nach Schätzungen etwa 80.000 Menschen. 

Arbeitgeber verweisen auf Wirtschaftskrise 

Die Gewerkschaft verlangt außerdem, die Ausbildungsvergütungen für den Berufsnachwuchs überproportional um 170 Euro pro Monat anzuheben. Sie will zudem eine soziale Komponente für Beschäftigte mit niedrigen Einkommen und mehr Zeitsouveränität für die Arbeitnehmer erreichen. 

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie hält die Forderung mit Verweis auf die Konjunkturschwäche und den Strukturwandel vor allem in der Autoindustrie für unrealistisch. „Angesichts der Wirtschaftskrise, in der wir uns befinden, sind hohe Einkommenssteigerungen nicht vermittelbar“, teilte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Thomas Kaeser, mit. Die Auftragslage lasse keine Besserung erwarten, auch die Deindustrialisierung schreite voran.