An den städtischen Kitas müssen viele Eltern auf die gewohnte Betreuung verzichten. Die Gewerkschaften GEW und Verdi haben zum Warnstreik aufgerufen. Lauten Protest gibt es vor dem Landesparlament.

Mehrere Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter städtischer Kitas demonstrierten am Morgen vor dem Abgeordnetenhaus für bessere Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaften Verdi und GEW hatten zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen, um ihren Forderungen Druck zu verleihen und gleichzeitig zu der Protestaktion am Landesparlament.

Noch vor Beginn der ersten Plenarsitzung nach der Sommerpause machten die Demonstranten auf ihre Forderungen aufmerksam. „Für pädagogische Qualität und Entlastungstarifvertrag“ war auf Plakaten zu lesen. Kritik von Rednerinnen und Rednern gab es vor allem an hoher Belastung bei der alltäglichen Arbeit. 

Ein weiterer Warnstreiktag ist bereits für den Donnerstag kommender Woche angekündigt genau wie eine zentrale Kundgebung vor dem Roten Rathaus.

Gewerkschaften erhöhen Druck auf den Senat

Verdi und GEW wollen den Druck auf den schwarz-roten Senat noch erhöhen, der sich bisher weigert, mit den Gewerkschaften über einen Tarifvertrag zu sprechen, in dem bessere Arbeitsbedingungen festgelegt werden sollen. „Verhandlungen jetzt“ war entsprechend eine Forderung, die vor dem Landesparlament etliche Male gerufen wurde.

Der Senat vertritt den Standpunkt, Berlin könne nicht über einen Tarifvertrag mit Festlegungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen verhandeln. Weil das Land Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) ist, dürfe es über solche tarifrechtlichen Fragen nicht allein entscheiden. 

Verdi und GEW wollen das nicht länger hinnehmen und haben bereits eine Urabstimmung über einen möglichen unbefristeten Streik in den Berliner Kita-Eigenbetrieben in Aussicht gestellt.