Wie andere Branchen auch, muss sich die Landwirtschaft immer intensiver um den Berufsnachwuchs mühen. Ein Betrieb macht das nach Ansicht des Bauerverbandes in MV besonders gut.
Im branchenübergreifenden Wettbewerb um den beruflichen Nachwuchs setzen auch Agrarbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern auf möglichst frühen Kontakt zu den Fachkräften von morgen. „Von den Tagesmüttern über Kindergarten, Schule und Studium bieten wir Hofbesuche, begleiten Projektarbeiten und engagieren uns im dualen Studium“, sagte der Leiter der Griepentrog KG in Steinhagen (Landkreis Rostock),Silvio Griepentrog.
Der Familienbetrieb, der derzeit 60 Mitarbeiter und sieben Auszubildende zählt, wurde am Donnerstag auf der Landes-Agrarmesse MeLa in Mühlengeez (Landkreis Rostock) als Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024 geehrt.
Seit 1994 habe das aus einer LPG hervorgegangene Agrarunternehmen mehr als 60 junge Leute zu Land- und Tierwirten ausgebildet. „Die Zukunft unserer Branche beruht auf dem Fachwissen, den Ideen und der Leidenschaft dieser jungen Menschen“, betonte Landesbauernpräsident Karsten Trunk bei der Preisverleihung.
„Wir müssen die Zukunft selbst gestalten, unseren Erfolg selbst formen“, begründete Griepentrog das Engagement in der Berufsausbildung, von dem auch benachbarte Betriebe profitierten. „Die Vielfältigkeit des Berufes ist sehr erfüllend. Und Leistung ist in unserer Gesellschaft noch etwas wert“, betonte der Betriebsleiter. Besondere Leistungen in der Ausbildung oder bei Wettbewerben und Schauen würden in seinem Unternehmen mit Prämien belohnt.
Nach Angaben des Agrarministeriums entscheiden sich in Mecklenburg-Vorpommern etwa 450 Schulabgänger pro Jahr für eine Ausbildung in einem der grünen Berufe. Etwa die Hälfte davon lässt sich zum Landwirt ausbilden. Wie aus Daten des Landwirtschaftsamtes hervorgeht, zeigt die Tendenz leicht nach oben. Dagegen geht die Zahl künftiger Fischwirte und Tierwirte zurück.