Tanken sollte man an einer Autobahnraststätte ohnehin nicht – aber kann man dort zumindest Pause machen? Im ADAC-Test gibt es sowohl positive Überraschungen als auch Reinfälle.
Wer eine längere Reise mit dem Auto antritt, dem graut es manchmal vor den Pausen. Deutsche Raststätten haben nicht den besten Ruf. Ganz anders als beispielsweise in Italien, wo man sich fast darauf freuen kann, am erstmöglichen Autogrill einen verdammt guten Kaffee und italienische Speisen zu fairen Preisen abzugreifen.
Doch es ist hierzulande nicht alles schlecht, wie der neueste ADAC-Raststättentest belegt. Der Club hat 40 Raststätten in ganz Deutschland unter die Lupe genommen und nach unterschiedlichen Kriterien, darunter Gastronomieangebot, Zustand der Sanitäranlagen, Preisgestaltung und Infrastruktur bewertet.
Die schlechte Nachricht: Unter den getesteten Rastplätzen konnte keiner ein „sehr gut“ erringen. Die gute Nachricht: Einen kompletten Reinfall und damit ein „sehr mangelhaft“ gab es auch nicht. Ansonsten ist die Lage durchwachsen: Acht Rastanlagen sicherten sich ein „gut“, sechsmal gab es ein „mangelhaft“, der Rest liegt irgendwo dazwischen.
Meist gute Toiletten – doch alles hat seinen Preis
Anders als auf unbewirtschafteten Rastplätzen mit jenen unsäglichen Toilettenhäuschen, die schon aus der Ferne durch ihren Geruch davor warnen, sie zu betreten, kann man sich bei den größeren Rastanlagen zumindest auf eines verlassen: Bei Sanitäranlagen, die meist von Sanifair betrieben werden, findet sich in der Regel ein „modernes, gut ausgestattetes und intaktes“ stilles Örtchen, so die Tester. Dennoch überzeugten einige Anlagen trotz des hohen Eintritts von einem Euro nicht immer durch lupenreine Sauberkeit.
Etwas überraschend kann das Fazit zu den Speisen wirken. Denn der ADAC schreibt, dass die Tester mit dem Speiseangebot an den Raststätten „fast durchgehend zufrieden“ waren. Aber: Nur drei der 40 getesteten Anlagen boten hier auch faire Preise. Bei den übrigen Angeboten fanden die Tester das Sortiment zu teuer, frech wurde es offenbar in den Shops. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war dort, vor allem im Vergleich zu Autohöfen hinter der Autobahn, nach Ansicht des Clubs „häufig überteuert“.
Die besten Raststätten laut ADAC – und die schlechtesten
Die drei besten Rastanlagen aus dem aktuellen ADAC-Test finden sich demnach in „Fürholzen West“ in Bayern an der A9, im „Demminer Land“ in Mecklenburg-Vorpommern an der A20 und im „Sindelfinger Wald Süd“ in Baden-Württemberg an der A8.
Die drei Schlusslichter finden sich an der A20 in „Fuchsberg Süd“ in Mecklenburg-Vorpommern, in „Münsterland West“ in Nordrhein-Westfalen an der A1 und in „Eisenach Nord“ in Thüringen entlang der A4.
Generell rät der ADAC davon ab, an Raststätten zu tanken. In einem anderen Test analysierte der Club die Preise und kam zu dem Schluss, dass man entlang der Autobahn bis zu 54 Cent mehr pro Liter zahlt als an Tankstellen in der Nähe der Abfahrten.
Im Test wurden auch große Mängel bezüglich der Kinderfreundlichkeit und Barrierefreiheit festgestellt, ebenso boten die meisten Rastplätze viel zu wenige Schnellladesäulen für Elektroautos. Was nicht im Test steht: Die allerwenigsten Ladeplätze sind überdacht. Bei sehr schlechtem Wetter ist die Reise mit dem Stromer an solchen Ladestopps wirklich eine Belastungsprobe.