Es geht wieder los: Die IG Metall und Südwestmetall ringen um das Geld für die Beschäftigten der Branche. Zum Auftakt gab es aber keine Annäherung.

Der Auftakt zur Tarifrunde für die Beschäftigten in der Metall– und Elektroindustrie in Baden-Württemberg ist ohne Annäherung zu Ende gegangen. Vertreterinnen und Vertreter der IG Metall und des Arbeitgeberverbands Südwestmetall trafen sich in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg), um dort zu verhandeln.

Im Nachgang zeigten sich die Verhandlungsführer zwar grundsätzlich mit der Gesprächsatmosphäre und Analyse der Wirtschaft im Südwesten zufrieden, bei den konkreten Forderungen blieben die Fronten aber verhärtet. 

IG-Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch bekräftigte nach der Verhandlung ihre Forderung, wonach die Kaufkraft der Beschäftigten nachhaltig gestärkt werden müsse. Es brauche eine relevante Erhöhung der Entgelte, dafür trete die Gewerkschaft entschieden an. Wer das negiere, provoziere einen Konflikt, sagte Resch in Richtung Arbeitgeberseite. Diese sei laut Resch bislang nicht von einer Nullrunde abgewichen. Sie erwarte bei der nächsten Verhandlung am 15. Oktober in Ludwigsburg ein verhandlungsfähiges Angebot von den Arbeitgebern.

„Völlig überzogen“

Harald Marquardt, Verhandlungsführer für die Arbeitgeberseite, bezeichnete die Forderungen der IG Metall als „völlig überzogen“. Diese passten nicht in die Zeit, sagte Marquardt mit Blick auf die maue Konjunktur und Herausforderungen der Branche, etwa die Transformation in der Autobranche weg vom Verbrenner hin zur E-Mobilität. 

Angesichts der aktuellen Situation könnten die Arbeitgeber nicht einsehen, solch hohe Forderungen zu bedienen. Es sei angesagt, eine moderate Lohnerhöhung anzupeilen. Konkrete Angaben hierzu wollte Marquardt nicht machen und ließ offen, ob die Arbeitgeberseite zur zweiten Verhandlung ein Angebot vorlegen wird. Die Arbeitgeberseite sei aber an einem möglichst schnellen Schulterschluss und vernünftigen Abschluss interessiert. 

Was die IG Metall fordert

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Branche vor allem mehr Geld. Konkret fordert sie eine Entgelterhöhung von sieben Prozent. Azubis und dual Studierende sollen zudem mit 170 Euro mehr im Monat überproportional profitieren. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Sollten sich die beiden Parteien nicht zügig einigen, könnte es Ende Oktober zu Warnstreiks kommen, da dann die sogenannte Friedenspflicht endet.