Die Ahrflut hat gezeigt, wie wichtig im Katastrophenfall eine schnelle und effektive Warnung der Bevölkerung ist. Viele Kommunen bauen nun neue Sirenen.

Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal gab es für den Bau und die Ertüchtigung von Sirenen 48 bewilligte Anträge von Kommunen für 888 Warnanlagen. Die Fördersumme dafür betrage insgesamt fast 10,8 Millionen Euro, berichtete Innenminister Michael Ebling (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion der Freien Wähler in Mainz. 

Von den Mitteln seien bislang 296 Sirenen errichtet worden. Es sei jedoch davon auszugehen, dass sich weitere Sirenen im Bau befinden oder bereits fertiggestellt sind, teilte der Innenminister mit. Mehr als 2,1 Millionen Euro seien seit dem Jahr 2021 bislang ausgezahlt worden. 

Bei der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen ums Leben gekommen, davon 135 in der Ahr-Region und einer im Raum Trier. Ein Mensch gilt noch immer als vermisst. Im benachbarten Nordrhein-Westfalen starben bei dem Hochwasser nach extremem Starkregen 49 Menschen. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. Betroffen waren auch zahlreiche Schulen und Kitas. 

Als Konsequenz aus der Flutkatastrophe wurde der Katastrophenschutz im Land neu aufgestellt. Die Kommunen investierten seitdem mehr in den Ausbau des Sirenen-Netzes in Rheinland-Pfalz. Die in der Vergangenheit als altmodisch abgestempelten Anlagen gelten wieder als unverzichtbarer Bestandteil eines Mixes aus Warnmitteln.

An diesem Donnerstag werden auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland die Katastrophen-Warnsysteme getestet. Beim bundesweiten Warntag wird um 11.00 Uhr wieder ein Probealarm über verschiedene Kanäle ausgelöst. So werden in zahlreiche Städten und Gemeinden die Sirenen auf den Dächern heulen, Handy-Warnapps auslösen und die Informationen über Radio, Fernsehen und Informationstafeln in der gesamten Republik verbreitet werden.