Besser hätte die U21-Rückkehr von Karim Adeyemi nicht laufen können: Fünf Tore in zwei Spielen. Der 22-Jährige hat hohe Ansprüche an sich. Sein Trainer hat vor einem Szenario keine Angst.
Nach fünf Toren in zwei U21-Länderspielen legt Karim Adeyemi die Latte selbst hoch. „Das sollte mein Standard sein“, sagte der Offensivspieler von Borussia Dortmund nach dem 10:1 in der EM-Qualifikation gegen Estland. „Genau das wollte ich hier erreichen: Erstmal der Mannschaft helfen, natürlich gewinnen, aber auch für mich selber ein bisschen Selbstbewusstsein tanken, Tore oder Assists machen. Die habe ich gemacht und darüber bin ich sehr glücklich.“
Der 22-Jährige, der beim 5:1 gegen Israel doppelt und in Tallinn am Dienstagabend sogar dreifach traf, kehrt gestärkt zum Champions-League-Finalisten nach Dortmund zurück. „Das Ziel war, Selbstvertrauen zu tanken“, sagte Trainer Antonio Di Salvo. „Letzten Endes muss er im Verein Gas geben.“
Viel war zuvor von Adeyemi die Rede gewesen. Im November 2023 hatte nach einer ausgebliebenen Nominierung durch Bundestrainer Julian Nagelsmann auf eigenen Wunsch bei der U21 abgesagt, um lieber in Dortmund zu trainieren. Dafür musste er Kritik einstecken.
„Überhaupt keine Angst“
Das ist mittlerweile ausgeräumt. Adeyemi will sich in Dortmund beweisen – und auch wieder für die A-Nationalmannschaft in Position bringen. Vor dem Szenario, das Adeyemi demnächst bei Nagelsmann und nicht bei ihm spielt, hat Di Salvo „überhaupt keine Angst“, betonte er nach dem zweithöchsten Sieg der deutschen U21-Historie.
Vielmehr freute sich Di Salvo auf dem Weg zur EM-Endrunde im kommenden Sommer in der Slowakei über zwei Torfeste. „Die Mannschaft wollte Tor um Tor erzielen. Das ist einfach ein gutes Zeichen“, sagte der Coach. Rekordsieg der deutschen U21 bleibt das 11:0 gegen San Marino aus dem November 2009.
Außer Adeyemi sorgten gegen die überforderten Esten der Stuttgarter Nick Woltemade per Doppelpack sowie Nicolo Tresoldi von Hannover 96, Kapitän Eric Martel vom 1. FC Köln, Max Rosenfelder vom SC Freiburg, der Kölner Tim Lemperle und der Frankfurter Ansgar Knauff für die deutschen Tore.
Bulgarien als nächstes Ziel
„Dieses Spiel können wir erstmal genießen, auch mit den Toren, die wir gemacht haben“, sagte Di Salvo. Er richtet den Blick aber auch schon nach vorne. Gegen Bulgarien am 11. Oktober in Regensburg wolle man „definitiv den Sack zumachen“, sagte der U21-Nationaltrainer. Vier Tage nach dem Bulgarien-Spiel steht die abschließende Partie in Polen an.
Gegen die Bulgaren würde ein Sieg das sichere EM-Ticket bringen, in Polen würde gar ein Remis reichen. Verpasst die deutsche Auswahl überraschend den Gruppensieg hat sie beste Chancen, zu einem der besten drei Gruppenzweiten zu gehören. Auch die sind bei der EM dabei.