Das Bündnis Sahra Wagenknecht könnte bei einer Regierungsbildung in Thüringen mitmischen. Doch auch ohne die Linke geht nichts, wenn Mehrheiten im Parlament jenseits der AfD gebildet werden sollen.

Die Thüringer Spitzen von der Linken und der Wagenknecht-Partei haben in Erfurt die politische Lage nach der Landtagswahl besprochen. „Thüringen hat politische Stabilität verdient“, erklärten die beiden Linke-Landesvorsitzenden Christian Schaft und Ulrike Grosse-Röthig auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Über die Inhalte des Gesprächs sei Stillschweigen vereinbart worden. „Für uns als Linke ist es wichtig, mit wechselseitigem Vertrauen in die kommenden Wochen zu gehen“, so die beiden Landesparteichefs.

Schwierige Regierungsbildung

Nach der Landtagswahl, bei der die AfD stärkste Kraft wurde, beraten seit Tagen mehrere Parteien das weitere Vorgehen. Eine Regierungsbildung ist schwierig. Als bislang wahrscheinliche Koalition gilt ein Bündnis aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD. Die Drei haben zusammen aber nur 44 Sitze im Parlament – für eine Mehrheit fehlt ein Sitz. Sollte es zu einer solchen Koalition kommen, wäre sie auf eine Tolerierung durch die Linke angewiesen, wenn Mehrheiten ohne Einbindung der AfD gebildet werden sollen. 

Das BSW hatte sich in Thüringen erst im März als Landesverband gegründet. In der neuen Partei sind etliche frühere Linken-Politiker vertreten, aber auch einstige Mitglieder anderer Parteien.