Das Wohn- und Beratungshaus für Frauen in Not besteht seit fünf Jahren. Die Nachfrage ist groß, sagen die beteiligten Sozialdienste. Insbesondere für Frauen brauche es mehr Angebote.
Die Wohnungslosigkeit unter Frauen hat sich aus Sicht von Sozialdiensten deutlich zugespitzt. „Es wird immer schlimmer“, sagte Janka Haverbeck, Kuratoriumsmitglied der Koepjohann’schen Stiftung, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Wegen des allgemeinen Mangels an Wohnraum sei es insbesondere für Frauen in Not deutlich schwieriger, eine Wohnung zu finden.
Auch dem Diakonischen Werk zufolge betrifft das Problem immer mehr auch Frauen, Kinder und Familien. „Es braucht dringend mehr frauenspezifische Angebote wie das Wohn- und Beratungshaus Tieckstraße im gesamten Hilfesystem“, sagte Diakonie-Direktorin Ursula Schoen. „Insbesondere mit Kindern ist die Unterbringung im Betreuten Wohnen kaum möglich.“
Die Nachfrage ist groß
Das Wohn- und Beratungshaus für Frauen in Not feiert zum Tag der wohnungslosen Menschen am 11. September sein fünfjähriges Bestehen. Dort können Frauen in Not Obdach finden: Bis zu 34 Frauen und Kinder können zeitweise in vom Diakonischen Werk betriebenen Appartements wohnen. Die Koepjohann’sche Stiftung betreibt darüber hinaus die Notunterkunft Marie für bis zu 10 Frauen. Neben der Möglichkeit, dort unterzukommen, zu duschen, zu waschen und etwas Warmes zu essen zu bekommen, können Frauen sich in beiden Einrichtungen auch sozial beraten lassen.
Die Nachfrage sei in den vergangenen fünf Jahren groß gewesen, teilten Diakonie und Stiftung mit. 500 Frauen haben demnach das Angebot der Notübernachtung Marie genutzt, 106 Frauen und ihre Kinder kamen in den Appartements unter und wurden beraten. Aus beiden Einrichtungen zusammen seien 51 Frauen in eigene Wohnungen vermittelt worden.