Kaum sind die Frauen da, kommt es zum ersten Streit unter den Kandidaten von „Die Bachelorette“. Die mit den Ladies in die Villa eingezogene „Political Correctness“ scheint so manchen Mann zu überfordern.

Die diesjährige Bachelorette von RTL steht auf Männer und Frauen. Deshalb ziehen in Folge 3 fünf weibliche Kandidatinnen zu den 15 Männern in die Villa. Als die Damen die Männer um eine Hausführung bitten, kommt es bereits zu ersten Spannungen. Mit Blick auf den Essbereich kommentiert einer der Männer: „Das ist die Küche. Hier kochen wir für euch, wenn ihr das möchtet. Oder ihr kocht für uns.“ Rumms! „Was sagst du?“, fragt Kandidatin Aysun empört, die Hände in die Hüften gestemmt, und kontert: „Ich glaub‘, du stehst eher in der Küche, mein Lieber!“

Die 24-jährige Rettungssanitäterin und Barkeeperin aus Mannheim hat sich laut eigenen Aussagen mit 16 geoutet und steht ausschließlich auf Frauen. Ihr sei „erstmal wichtig, den Männern zu zeigen, wo es langgeht, was das Thema Feminismus und Gleichberechtigung“ angehe. Zudem sei sie es gewohnt, immer als „zu woke“ oder „zu politisch korrekt“ abgestempelt zu werden.

Bachelorette 13.51

Einer, der das schnell mitbekommt, ist Bennett. Als der Soldat aus Dortmund die Messer in der Villa als „geisteskrank scharf“ bezeichnet, reagiert Aysun sofort: „Geisteskrank sagt man nicht“. „Wie? Warum sagt man das nicht?“, will der 27-jährige wissen. „Weil das ein Angriff auf psychisch erkrankte Menschen ist“, klärt sie ihn auf. Daraufhin entbrennt eine hitzige Diskussion. 

„Das ist hier auch die Staffel mit der Political Correctness“

Bennett zeigt sich uneinsichtig: „Das ist in meinem Wortschatz und das wird sich auch nicht ändern.“ „Ja, dann tut’s mir leid für dich, dass du nicht offen bist für konstruktive Kritik“. Er könne sich doch entwickeln und ein Vorbild sein, so Aysun. Er sei offen, müsse die Kritik aber ja nicht annehmen, so Bennett. Aysun findet es „traurig“, dass er „sich nicht eines Besseren belehren lasse“ und so ein „Schubladendenken“ habe. 

Aysun, 24, Rettungsschwimmerin und Barkeeperin aus Mannheim legte sich in der Villa mit Bennett an
© Klaudia Taday

Daraufhin reagiert Bennet zunehmend genervt. „Das ist hier auch die Staffel mit der Political Correctness“, merkt er an. Dafür habe er sich jedoch nicht beworben. Im Interview äußert sich Bennett nochmal zu dem Thema und glaubt: „Wenn die Frauen hier rein hetero wären, dann hätte so eine Diskussion niemals stattgefunden. Wir werden ja jetzt mit Dingen auseinandergesetzt, mit so einer queeren Personengruppe, die ja auch ganz anders denken. Da prallen komplette zwei Welten aufeinander“, stellt er fest. „Hier muss man jetzt dreimal überlegen, was man sagt, damit man politisch korrekt handelt.“ Die neue Bachelorette Jenny 9.20

Genauso sieht das auch Musty aus Hannover. Der 30-jährige Kaufmann für Versicherungen und Finanzen befürchtet im Interview ohnehin, dass die „Männer jetzt untergehen“ könnten. Die Reaktion von Aysun fand er „schon sehr bissig“. Ob man denn jetzt gar nichts mehr sagen dürfe. „Was soll dieses belehrende?“. An Aysun gerichtet sagt er: „Man muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen“. 

Bachelorette zeigt sich offen für Beziehungsmodelle

Ein weiteres Thema, das die Männer bewegt, ist die sexuelle Orientierung der Bachelorette und ihre Offenheit für verschiedene Beziehungsmodelle. „Ich glaube, da ist der eine oder andere dabei, der sich schon eine klassische heterosexuelle Frau wünschen würde“, meint Jan, 34, Feuerwehrmann aus Hamburg. 

Vor der Nacht der Rosen spricht die Bachelorette Stella Stegmann das Thema in großer Runde an. Sie sei offen für alles. „Die heteronormative Beziehungsform“ sei zwar „von allen als Norm anerkannt.“ Sie fände es aber „naiv zu glauben, dass das für jeden das Richtige ist.“ Und wenn man da „offen rangeht und sehr viel kommuniziert“ könnte man feststellen, dass „irgendwann etwas anderes passen“ würde.  

Bennett muss sich das im Interview nochmal erklären lassen: „Hetero… was?“. Ähnlich ergeht es Martin: „Heteronormale Beziehung … oder was?“ Fitness-Unternehmer Markus aus Süßen glaubt ohnehin, dass es „nur mal so“ und „irgendwann mal“ soweit sein könnte, „du bist gemeinsam im Urlaub in Thailand und dann kommt eine vorbei und … ja, dann let’s go. Das belebt das Ganze ja“. „Okay, aber wenn’s ein Mann ist?“, will Martin wissen. Pause. Markus muss nachdenken und kommt zu dem Schluss: „Das ist tatsächlich was anderes“.

Während sich der 27-Jährige eine Rose sichern kann, wird die letzte Rose erst in der nächsten Folge (immer montags nur bei RTL+) vergeben.

FS Bachelorette Paare, 21.50

Sehen Sie oben in der Fotogalerie: Jennifer Saro und Fynn Kunz sind das Paar der zehnten „Bachelorette“-Staffel und auch nach Ausstrahlung des Finales noch zusammen. Wie lange die Beziehung hält, bleibt abzuwarten. Nur wenige TV-Paare blieben dauerhaft zusammen.

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