Ein Syrer kommt nach Berlin und wird als Flüchtling anerkannt. Doch er hält nach Überzeugung der Richter Kontakt zur Terrormiliz IS. Vor Gericht erlebt er eine Überraschung.

Wegen Unterstützung der Terrororganisation Islamischer Staat ist ein 29-Jähriger in Berlin zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Der Mann war bislang auf freien Fuß, wurde aber nach der Urteilsverkündung festgenommen und befindet sich nun in Untersuchungshaft, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Nach Überzeugung der Berliner Richter hat sich der Syrer mit radikal-islamistischer Gesinnung 2014 in seiner Heimat der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen. Laut Urteil wurde er dann für untergeordnete Tätigkeiten eingesetzt, beispielsweise für Personen- und Fahrzeugkontrollen. Weil er darüber unzufrieden war, kam der Mann 2015 nach Deutschland, wo er als Flüchtling anerkannt wurde. 

Er habe jedoch weiterhin Kontakt zu verschiedenen IS-Mitgliedern in Syrien gehalten und die Gruppierung weiterhin unterstützt, so die Vorsitzende des Senats in ihrer heutigen Urteilsbegründung. So habe er unter anderem Informationen über einen syrischen, in Berlin lebenden Menschenrechtsaktivisten gesammelt und über verschiedene Messengerdienste IS-Propaganda verbreitet, um weitere Unterstützer und Mitglieder zu gewinnen.