Ist Sachsen bei der Wahl mit einem blauen Auge davongekommen? Das findet der Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen. Doch die Wahlentscheidungen junger Menschen werden mit Sorge betrachtet.

Der Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen betrachtet den Wahlerfolg der AfD bei jungen Menschen mit Sorge. Dass viele 18- bis 29-Jährige den Populisten gefolgt seien, die Demokratie, Recht und Wohlstand gefährdeten, sei wirklich besorgniserregend, sagte Vorstandssprecher Robert Czajkowski in Dresden. „Das sind diejenigen, die unsere Zukunft hier gestalten werden, das sind diejenigen, die für die weitere Entwicklung dieses Bundesland sicherlich maßgeblich verantwortlich sind.“

Sachsen sei jedoch „noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Czajkowski. Die AfD habe die Sperrminorität im Landtag verfehlt und werde wohl auch keine Regierung stellen oder ein Ministeramt erhalten.  

„Bundesrepublik muss sich neu erfinden“

Wirtschaft und Gesellschaft befänden sich aktuell in einem Umbruch. Bei vielen Fragen herrsche große Unsicherheit, viele Menschen fühlten sich nicht mitgenommen und die Notwendigkeit vieler Entscheidungen werde nicht ausreichend erläutert, sagte Czajkowski. „Die Bundesrepublik, so meine Sicht, muss ich neu erfinden.“

Das Land sei gespalten. „Der Bruch geht aber leider auch durch die Unternehmerschaft“, so Czajkowski. Er gehe von jenen, die offen sympathisierten, über stille Zuschauer bis hin zu jenen, die auf eine Selbst-Entzauberung der Populisten setzten. „Die deutsche Geschichte ist reich an Belegen und Beispielen dafür, dass das auch in Aktion gehen kann“, mahnte Czajkowski.