1989 sind Menschen aus der DDR geflohen und mit ungewissem Ausgang gegen die Diktatur auf die Straßen gegangen. Der Landtag erinnert 35 Jahre später daran.
Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat mit einer Feierstunde an die Friedliche Revolution vor 35 Jahren erinnert. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sagte, die Ereignisse aus dem Jahr 1989 zeigten, dass die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit nicht zu unterschätzen sei. „Es ist an uns, die Freiheit zu schätzen und zu schützen. Und es ist an uns, ein Leben in Freiheit zu ermöglichen, wo wir nur können.“
Bas würdigte den hohen persönlichen Einsatz vieler Ostdeutscher für die Demokratie. „Dieses Erbe darf nicht von Demokratiefeinden missbraucht werden.“ Demokratie sei nicht immer einfach, und die aktuelle Unzufriedenheit vieler Menschen müsse Politikerinnen und Politikern zu denken geben, so die Bundestagspräsidentin. Man müsse den Zweifeln und der Verunsicherung begegnen. „Wir müssen Vertrauen immer wieder aufs Neue rechtfertigen und zurückgewinnen.“
Mit der Feierstunde wurde die historische Bedeutung der Proteste gegen die SED-Diktatur gewürdigt, die Fluchtbewegungen über die Prager Botschaft, der Mauerfall bis zur Beendigung der deutschen Teilung. Zu den Gästen gehörten auch Bürgerinnen und Bürger, die im Sommer und Herbst 1989 aktiv und friedlich zur Wende beigetragen haben.
Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) erinnerte wie Bas besonders an die in die Prager Botschaft geflüchteten Bürger. Sie hätten Mut gefunden, gegen erhebliche Widerstände und trotz großer Gefahren für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit einzutreten, so Schellenberger. „Dieser Mut zur Freiheit ist heute nicht minder wichtig als vor 35 Jahren.“