Wegen der angespannten Lage verschärft der VW-Konzern seinen Sparkurs – Werksschließungen und Entlassungen inklusive. Der Volkswagen-Betriebsrat geht auf die Barrikaden.

Volkswagen schließt im Rahmen des Sparprogramms Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger aus. Wie das Unternehmen nach einer Führungskräftetagung mitteilte, kündigt es zudem die bisher geltende Beschäftigungssicherung auf, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschloss. 

VW-Vorstand: Geplanter Stellenabbau reicht nicht aus

Das sagt der Vorstand: Die Marken innerhalb der Volkswagen AG müssten umfassend restrukturiert werden. „Auch Werkschließungen von fahrzeugproduzierenden und Komponenten-Standorten können in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr ausgeschlossen werden.“ Zudem reiche der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen nicht mehr aus, um die angepeilte Einsparziele zu erreichen.

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Konzernchef Oliver Blume: „Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer sehr anspruchsvollen und ernsten Lage. Das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, neue Anbieter drängen nach Europa“, sagte er laut Mitteilung. „Dazu kommt, dass vor allem der Standort Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurückfällt. In diesem Umfeld müssen wir als Unternehmen jetzt konsequent agieren.“

Das Problem: Die Kernmarke Volkswagen hat seit Jahren mit hohen Kosten zu kämpfen und liegt bei der Rendite weit hinter Konzernschwestern wie Skoda, Seat und Audi zurück. Ein 2023 aufgelegte Sparprogramm sollte hier die Wende bringen, das Ergebnis bis 2026 um zehn Milliarden Euro verbessern sollte. Das aktuell schwache Neugeschäft hat die Lage nun aber weiter verschärft. 

Woher vier Milliarden nehmen?

Um die angepeilten Ergebnisverbesserungen trotzdem zu erreichen, müssten die Kosten nun stärker als bisher geplant sinken. Laut „Handelsblatt“ geht es um bis zu vier Milliarden Euro, die zusätzlich eingespart werden müssen. 

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Die Folgen: „Vor diesem Hintergrund sieht sich das Unternehmen dazu gezwungen, die seit 1994 fortgeschriebene Beschäftigungssicherung aufzukündigen“, heißt es vom Vorstand.

Das sagt die Arbeitnehmervertreterin: Betriebsratschefin Daniela Cavallo kündigte in einer Sonderausgabe der Betriebsratszeitung „Mitbestimmen“ massiven Widerstand an. Die Pläne seien „ein Angriff auf unsere Beschäftigung, Standorte und Tarifverträge. Damit steht VW selber und somit das Herz des Konzerns infrage. Dagegen werden wir uns erbittert zur Wehr setzen. Mit mir wird es keine VW-Standortschließungen geben!“, so Cavallo. 

Mehrheit im VW-Aufsichtsrat

Die Arbeitnehmervertreter verfügen bei VW zusammen mit dem Land Niedersachsen über eine Mehrheit im Aufsichtsrat. Um seine Pläne durchzusetzen, braucht der VW-Vorstand also die Unterstützung des Betriebsrats.