Nach einer Lösung mit der Erbengemeinschaft des jüdischen Kunsthändlers Wallerstein zeigt das Brücke-Museum ein wichtiges Kirchner-Gemälde. Die Ausstellung stellt auch andere jüdische Sammler vor.

Das Berliner Brücke-Museum zeigt ein wichtiges Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) in einer neuen Ausstellung. Nachdem mit der Erbengemeinschaft des jüdischen Vorbesitzers Victor Wallerstein laut Museum eine „faire und gerechte Lösung“ gefunden wurde, ist das Werk ab Sonntag (1. September) in der Schau „Biografien der Moderne. Sammelnde und ihre Werke“ zu sehen.

Der Verbleib des 1913 entstandenen Kirchner-Gemäldes „Erich Heckel und Otto Mueller beim Schach“ wurde den Angaben des Museums zufolge durch Mittel des Bundes, Berlins, der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglicht.

Der Kunsthändler Wallerstein war 1936 vor den Nazis nach Italien geflohen. In Florenz war er weiterer Verfolgung ausgesetzt. Durch die deutsche und italienische Repression war er gezwungen, Kunstwerke zu verkaufen, darunter das Kirchner-Gemälde. Er starb im Juli 1944 nach seiner Festnahme durch die SS. Das Gemälde kam 1973 aus dem Kunsthandel ins Brücke-Museum.

In der Ausstellung stellt das Haus bis zum 24. November neben Wallerstein sieben weitere jüdische Sammlerinnen und Sammler vor, von denen sich Werke im Brücke-Museum befinden. Damit sollen ihre Lebensgeschichten wieder in Erinnerung gerufen und gewürdigt werden.