Zehntausende Kühe sterben in Großbritannien an Rindertuberkulose. Als Überträger der Krankheit gelten Dachse. Deshalb werden die Tiere gekeult. Ein bekannter Musiker will, dass sich das ändert.

Queen-Gitarrist Brian May (77) setzt sich für Dachse ein. „Dass ich mich gegen die Keulung von Dachsen ausspreche, ist mir inzwischen genauso wichtig wie die Musik“, sagte May der BBC. Seit 2013 wurden nach Angaben der Organisation Badgers Trust mehr als 230.000 Dachse in England getötet. Die Tiere gelten als Überträger von Rindertuberkulose, an der jährlich Zehntausende Rinder sterben.

Für eine TV-Dokumentation des Senders haben May und ein Forschungsteam die Übertragung von Rindertuberkulose untersucht. „Die Übertragung von Rindertuberkulose erfolgt von Kuh zu Kuh und ist auf unzureichende Hygienebedingungen zurückzuführen“, sagte der prominente Tierrechtler.

„Alles passiert innerhalb der Herde.“

Der promovierte Astrophysiker May und die Forscher fanden heraus, dass der Erreger in großen Mengen im Kot von Rindern vorhanden war, der das Futter und das Wasser der Tiere verunreinigen kann. „Früher bedeutete Biosicherheit, die Dachse fernzuhalten, heute bedeutet sie, die Gülle von den Kühen fernzuhalten, damit sie sich nicht gegenseitig anstecken können“, sagte Sir Brian. „Alles passiert innerhalb der Herde.“ Einige Experten betonten hingegen, dass Dachse durchaus eine Rolle bei der Übertragung spielen.

Die Lizenzen zur Dachsjagd laufen 2026 aus. Die neue sozialdemokratische Regierung will trotz Kritik von Natur- und Tierschützern die von der konservativen Vorgängerin genannte Frist nicht vorziehen. May machte Vorgaben des Agrarministeriums verantwortlich. Demnach sind die Keulungen „nützlich“. „Leider ist dieser Rat falsch und muss aktualisiert werden“, sagte May.