Deutschland stöhnte zuletzt unter tagelanger Hitze. Angesichts der Klimaprognosen scheint es für jedes Bundesland und jede Kommune ratsam, sich auf heiße Zeiten einzustellen und vorzusorgen.

Die sächsischen Linken halten eine gezielte Prävention bei andauernden Hitzeperioden für dringend erforderlich. „Hitzeschutz ist eine gesundheitspolitische Herausforderung, die Jahr für Jahr wächst“, erklärte Parteichefin Susanne Schaper. Mit der Zunahme von Extremwetter wachse die Zahl der Menschen und Tiere, für die hohe Temperaturen ein ernstes Gesundheitsrisiko bedeute. 

Obwohl Hitze etwa die Gefahr eines Herzinfarktes erhöhe, hinke Sachsen anderen Bundesländern bei Schutzmaßnahmen weit hinterher. „Hier nachzulegen ist eine wichtige Aufgabe für die kommende Wahlperiode, die nicht in Vergessenheit geraten darf, wenn der Sommer vorbei ist. Vor allem ältere Menschen verdienen mehr Unterstützung dabei, sich vor der Hitze zu schützen.“

Sachsen braucht übergreifende Strategie für den Hitzeschutz

Die Linken schlagen acht konkrete Maßnahmen vor. Zunächst fordern sie eine übergreifende Strategie, um hitzebedingte Gesundheitsschäden zu vermeiden. Dazu sei seit 2020 in Sachsen nichts passiert, obwohl schon damals die Gesundheitsministerkonferenz eine flächendeckende Erstellung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen gefordert habe. 

Ein Hitzeschutz-Aktionsplan des Landes müsse Maßnahmen zur Anpassung und Prävention beinhalten und die Kommunikation und Koordination staatlicher und zivilgesellschaftlicher Stellen regeln. 

Ferner brauche Sachsen ein landeseigenes Frühwarnsystem für Hitzeperioden, das alle Menschen erreiche. Die Warnungen könnten dabei auf besonders gefährdete Menschen fokussiert werden. Denkbar sind Info-Mailings an Krankenhäuser, Pflegeheime, Kindertagesstätten oder Schulen, Anzeigen auf elektronischen Infoscreens in öffentlichen Einrichtungen, an Haltestellen und in Verkehrsmitteln und nicht zuletzt Warnungen über Cell Broadcast direkt auf jedes Handy.

Linke wollen Aufklärungs- und Informationskampagne nach Berliner Vorbild

Die Linken sprechen sich dafür aus, Aufklärung und Information zu verstärken. „Leider wird noch oft unterschätzt, wie stark extreme und anhaltende Hitze den Körper belasten.“ 

Berlin habe unter dem Titel „Bärenhitze“ bereits eine solche Aufklärungs- und Infokampagne gestartet. Für Alten- und Pflegeheime schlagen die Linken ein Sofortprogramm vor, mit dem die Gebäude für Hitze ertüchtigt werden. „Dabei sind vor allem Klimaanlagen und Verschattung hilfreich, am besten kombiniert mit einer Photovoltaik-Anlage.“ Ohnehin gehe es darum, bestimmte Personengruppen besonders zu schützen. Neben älteren Menschen werden auch Säuglinge, Kleinkinder und Leute, die im Freien arbeiten, dazugerechnet.

Nach Ansicht der Linken sollte das Land Sachsen die Städte und Gemeinden bei kommunalen Schutzkonzepten unterstützen. Dresden sei in diesem Punkt bereits vorbildlich. Es gehe zudem darum, Kommunen mit unbürokratischen Förderprogrammen zu unterstützen, damit sie etwa öffentliche Trinkwasserbrunnen, Kälteräume, Sprühdusch- und Sprühnebelanlagen aufstellen könnten. Der letzte Punkt des Maßnahmeplans betrifft den Erhalt der Freibäder.