Der lockere Sieg im DFB-Pokal ist beim HSV schnell abgehakt. Das Spiel in Meppen bringt aber einige wichtige Erkenntnisse – vor allem im Angriff.

So hatten sie Davie Selke und Robert Glatzel beim HSV eigentlich schon zu Saisonbeginn sehen wollen. Die beiden Stürmer liegen sich in den Armen, bejubeln einen Treffer. Doch Fans und Verantwortliche mussten bis zum Sonntag warten, ehe dieses Bild in der Schlussphase des Erstrundenspiels im DFB-Pokal beim Regionalligisten SV Meppen Wirklichkeit wurde.

Beim klaren 7:1 erzielten Selke und Glatzel nach ihren Einwechslungen jeweils einen Treffer – und meldeten sich damit bei den Hamburgern endgültig für die noch junge Saison an. „Es war mein erstes Tor für den HSV. Das hat mich mehr gefreut“, sagte Selke angesprochen auf die Pfiffe der Meppener Zuschauer, die ihm immer noch übel nahmen, dass er vor drei Jahren nach seinem Siegtor im DFB-Pokal für seinen damaligen Club Hertha BSC vor der Meppener Fankurve gejubelt hatte. „Ich denke, das war eine gute Reaktion von mir.“

Eine Reaktion, die auch HSV-Coach Steffen Baumgart erfreut zur Kenntnis nahm. Selke und Glatzel sind als das neue Sturmduo beim HSV vorgesehen. Doch weil sich beide mit Verletzungen herumplagten, nutzte Ransford Königsdörffer die Gunst der Stunde und erzielte in den ersten beiden Zweitliga-Partien drei Treffer.

Nun kehren Selke und Glatzel aber langsam zurück, was Baumgart schon am Freitag im Nordduell bei Hannover 96 die Qual der Wahl beschert. „Das erhöht die Breite im Kader. Wenn du ein großes Ziel hast, dann brauchst du alle Leute“, sagte der Hamburger Trainer. „Mit Blick auf 96 sehe ich aber Davie weiter als Robert.“

Doch auch Glatzel macht große Fortschritte. Nach einer Woche im Mannschaftstraining reichte es für den Torjäger in Meppen für einen Einsatz über 15 Minuten. „Ich denke, in Hannover werde ich dann ein paar Minuten mehr im Tank haben“, sagte Glatzel, der erstmals in seiner Karriere für einen längeren Zeitraum ausfiel. „Es hat sich gut angefühlt“, sagte Glatzel daher nach seinem Comeback.