In erster Linie junge Männer beklagen zunehmend Juckreiz, Infektionen und Haarausfall am Kopf. Verantwortlich ist ein Pilz, der sich vor allem über Rasierer verbreitet.

Schuppige und juckende Rötungen nach einem Haarschnitt – der Hautpilz namens „Trychophyton tonsurans“ breitet sich in Friseursalons in Rheinland-Pfalz aus, bestätigt Guido Wirtz, vorsitzender Landesinnungsmeister des rheinländischen Landesverbands „Friseure & Kosmetik“ der Deutschen Presse-Agentur. 

Um die Ausbreitung der Infektion bei Frisuren, bei denen Rasierwerkzeuge verwendet würden, zu bremsen, habe man die Betriebe verstärkt auf die Hygiene-Verordnung hingewiesen. Laut der Innung mit Sitz in Körperich im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist der Reinigungs- und Desinfektionsplan der Berufsgenossenschaft ein entsprechender Leitfaden für die Friseurbetriebe, um den Hautpilz einzudämmen.

Dauerhafter Haarverlust droht

Auch das Gesundheitsministerium des Saarlandes hatte kürzlich vor der Ausbreitung des Hautpilzes gewarnt und zur Prävention weiterer Infektionen ein Merkblatt für Friseurbetriebe und Barbershops veröffentlicht, das die wichtigsten Hygienemaßnahmen zusammenfasst. Besonders betroffen seien junge Männer. Sie hätten meist nach ein bis drei Wochen nach einem Haarschnitt Symptome entwickelt.

Dem Ministerium zufolge zeigen Untersuchungen, dass es bei der Rasur, unabhängig von der Methode, „zu mikroskopisch kleinen Verletzungen der Kopf- oder Gesichtshaut kommen kann, die ein leichtes Eindringen des Erregers ermöglichen“. Ohne Behandlung bestehe die Gefahr von dauerhaftem Haarverlust. Darüber hinaus seien bei Verstößen gegen die Vorschriften nach der Hygiene-Verordnung Bußgelder von bis zu fünftausend Euro möglich.