Weil sie einen entfernten Schwager tödlich verletzt haben sollen, stehen zwei Brüder in Köln wegen Totschlags vor Gericht. Bis Anfang Oktober sind Verhandlungstage geplant.
Zwei Brüder stehen wegen gemeinschaftlichen Totschlags an ihrem Schwager vor dem Kölner Landgericht. Der 40-Jährige und der 54-Jährige sollen vor dem Hintergrund eines Familienstreits im Februar dieses Jahres einen entfernten Schwager in Leverkusen zunächst mit Zaunlatten geschlagen und anschließend mit einer abgebrochenen Bierflasche und einem Messer tödlich verletzt haben.
Laut Anklage sollen sich das spätere Opfer und die beiden Angeklagten, die allesamt aus Syrien stammen, an einer Bushaltestelle getroffen haben. Dort sollte es um familiäre Streitigkeiten gehen, die sich an einem Ehestreit zwischen einem Bruder der Angeklagten und dessen Frau, der Schwester des späteren Opfers, entzündet haben sollen.
Nach einer zunächst laut Anklage „lautstarken verbalen Auseinandersetzung“ zwischen den Kontrahenten sollen die Angeklagten im weiteren Verlauf „hölzerne Latten eines angrenzenden Zauns“ abgebrochen und damit auf das Opfer eingeprügelt haben. Der „körperlich unterlegene“ Mann habe sich ebenfalls mit einer Zaunlatte bewaffnet und zurückgeschlagen, bevor er zum Pavillon einer Gaststätte auf der gegenüberliegenden Straßenseite geflüchtet sei. Dort sollen die Angeklagten mit einem Messer und einer abgebrochenen Glasflasche auf den Geschädigten eingestochen haben. Erst als Passanten auf das Geschehen aufmerksam geworden seien, hätten die Angeklagten die Flucht ergriffen, so die Staatsanwältin.
Das Opfer erlitt laut Anklage mindestens 18 Stich- und Schnittverletzungen an Kopf, Hals sowie im Rücken- und Schulterbereich, an denen er gut eine Woche nach der Tat in einem Krankenhaus starb.
Während der 54-Jährige vor Gericht schwieg, räumte der 40-Jährige die Tat dem Grunde nach ein. Der Prozess ist mit weiteren zehn Verhandlungstagen bis Anfang Oktober terminiert.