Der erste Olympiasieg eines deutschen Zehnkämpfers seit 1988 ist für Leo Neugebauer in Reichweite. Bei der WM 2023 fiel er nach der Nacht von Rang eins auf fünf zurück. In Paris startet er schneller.

Zehnkampf-Goldhoffnung Leo Neugebauer hat beim Start in den zweiten Wettkampftag die Führung eingebüßt, liegt aber weiter aussichtsreich im Rennen um den Olympiasieg. Der 24-Jährige kam bei den Olympischen Spielen in Paris über die 110 Meter Hürden in 14,51 Sekunden ins Ziel. Damit blieb er zwar über seiner Bestzeit von 14,33 Sekunden, war aber deutlich besser als bei der WM in Budapest, als er nach der Halbzeitführung auf Platz fünf zurückgefallen war. 

Tokio-Olympiasieger Damian Warner aus Kanada übernahm mit einem starken Hürdenrennen mit 5.585 Punkten die Führung. Er hat einen Vorsprung von 14 Punkten auf Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico. Neugebauer ist mit 5.560 Punkten nun Dritter. 

Kaul weit zurück

Der frühere Welt- und Europameister Niklas Kaul liegt mit 4.948 Punkten auf Platz 19. Nach einem enttäuschenden ersten Tag kam er über die Hürden-Strecke in 14,53 Sekunden ins Ziel. Seine Bestzeit liegt bei 14,17 Sekunden.

Der nachnominierte und kurzfristig angereiste Till Steinforth freut sich über einen 13. Platz beim überraschenden Olympia-Debüt. Er hat vor den abschließenden vier Disziplinen 5.263 Punkte erreicht. 

Prognose nach Stabhochsprung

„Nach dem Stabhochsprung weiß man so ungefähr, wo man ist“, sagte Neugebauer am Freitagabend. Er gab die Devise für die weiteren heutigen vier Disziplinen vor: „Ganz normal cool bleiben und einfach sein Ding machen.“

War er bei den Weltmeisterschaften gerne mit Autogrammeschreiben beschäftigt und erfüllte freundlich jede Menge Fotowünsche, so trat er in Saint-Denis noch fokussierter auf. Auch den Gang durch die Interviewzone absolvierte er im Eil-Tempo – Regeneration stand an. „Neues Mindset, ich werde aus meinen Fehlern lernen und dann sehen wir mal, was ich machen kann“, sagte Neugebauer.