Das haben sie sich bei Hertha BSC ganz anders vorgestellt. Statt einem Push gibt es gegen Paderborn zum Zweitligastart einen Dämpfer. Der ist bei den Berlinern schon unliebsame Tradition.
Diese Einschätzung seines Kapitäns machte Cristian Fiél nach seiner missglückten Premiere als Trainer von Hertha BSC sprachlos. „Zu schüchtern“ habe man gespielt, konstatierte der Berliner Spielführer Diego Demme nach dem 1:2 (0:1) zum Saisonauftakt in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den SC Paderborn. Das Problem für Fiél: Demme hatte recht.
„Da kann ich ihnen jetzt fast nichts dazusagen“, stellte der Berliner Chefcoach fest. Gefragt worden war er, warum er vor dem Spiel sein Team noch „bereit“ für den Auftakt gesehen, sogar ein „Brennen“ gespürt habe. Und dann dieser Auftritt gegen Paderborn, das vorher noch nie im Olympiastadion gewinnen konnte. Das war zu wenig für die großen Ambitionen einer Bundesliga-Rückkehr. Das wusste Fiél natürlich.
Null Punkte vor HSV-Duell
„Jetzt geht es darum, die Köpfe hochzukriegen und sich vorzubereiten auf Hamburg“, forderte der 44-Jährige. Beim HSV muss kommenden Samstag ein Null-Punkte-Fehlstart wie in der Vorsaison nun unbedingt verhindert werden. Es klingt gleich wieder vieles nach Prinzip Hoffnung bei der Hertha. Immerhin wurde schon zum vierten Mal in Serie ein Saisonauftakt verpatzt.
Felix Götze (42. Minute) und Filip Bilbija (48.) erzielten vor 48 591 Zuschauern die Tore für die Gäste. Die Hertha konnte durch Ibrahim Maza (72.) noch verkürzen – mehr aber auch nicht.
Ein Saisonauftakt kann zäh und schwierig sein. Das demonstrierten beide Teams. Die erste Torchance, ein Pfostentreffer von Haris Tabakovic (24.), entsprang einem groben Paderborner Fehlpass. Die Ostwestfalen wurden dafür ebenso großzügig zum Führungstreffer eingeladen. Götze wurde bei seinem Kopfball nicht bedrängt.
Nur Maza trifft
Kurz nach der Pause vergab erst Neuzugang Michael Cuisance (47.) den Ausgleich, im Gegenzug konnte Bilbija freistehend erhöhen. Immerhin: Die Berliner gaben nicht auf. Mehr als das Tor von Jungstar Maza per Distanzschuss gelang aber nicht mehr. Und so blieben die Fragen nach dem Warum, auf die Fiél unmittelbar auch keine Antwort hatte.