Im Juni 2024 brachte Ferrero ein Nutella-Eis auf den Markt und warb mit echter Nuss Nougat Creme in der Bechermischung. Nun sagt eine Verbraucherzentrale: Es ist gar kein Nutella drin.
Es ist ein Trend: Bekannte Süßwaren-Marken bringen Speiseeis mit ihrem Branding auf den Markt. Schon lange gibt es zum Beispiel den Snickers Eisriegel, erst einige Wochen alt ist der Eisbecher von Nutella – für den Mutterkonzern Ferrero eine große Promo-Phase gefahren hat.
Nun hat die Verbraucherzentrale Hamburg aber Zweifel geäußert, ob wirklich wie beworben Nutella in dem Eis steckt: Stattdessen gehe man „nur“ von einer Nuss-Nougat-Creme mit abweichender Rezeptur aus. Und das ist nicht der einzige Kritikpunkt der Verbraucherschützer an dem neuen Eis und ähnlichen Produkten.
Nutella-Eis besonders ungesund?
Das Nutella-Eis enthalte besonders viel Zucker und Fett, deutlich mehr als vergleichbare Eissorten. Außerdem sei viel Chemie notwendig: Insgesamt sieben Zusatzstoffe und zusätzliche Aromen stecken im Eis. Und: Mit über 100 Prozent „Lufteinschlag“ hat die Eiscreme besonders wenig Masse.
Dieser Wert bedeutet: Ferrero hat sein neues Produkt quasi aufgepumpt. Mehr als die Hälfte des Volumens von 470 Millilitern ist Luft. Das Eis enthält somit weniger „wertgebende“ Zutaten und ist in der Herstellung billiger. Zum Vergleich: Eissorten von Häagen Dazs oder Ben & Jerry’s enthalten bei gleichem Volumen von 470 Milliliter rund 400 Gramm Eis, so die Verbraucherschützer.
Das Produkt ist auch teuer
Was der ganzen Sache einen besonders bitteren Beigeschmack verleiht: Das Nutella-Eis ist weitaus teurer als die Konkurrenzprodukte, rechnet man den hohen Lufteinschlag heraus. Um ganze 40 Prozent im Vergleich zu etwa Häagen Dazs und Ben & Jerry‘s.
Die Verbraucherschützer haben Ferrero mit ihrer Recherche konfrontiert. Das Unternehmen antwortet ausweichend: „Ein gewisser Lufteinschlag ist notwendig, um die gewünschte Konsistenz, Cremigkeit, das Aussehen und damit das gewohnte Geschmackserlebnis zu erreichen.“ Wer also wirklich den echten Nutella-Taste haben will, sollte doch eher zum Aufstrich greifen.