Im nordhessischen Trendelburg hat Starkregen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange. Noch ist das komplette Ausmaß der Zerstörung unklar.
Nach dem Unwetter im nordhessischen Landkreis Kassel ist das Ausmaß des Schadens noch nicht absehbar. Starkregen hatte dort in der Nacht in fünf Kommunen für Überschwemmungen und Verwüstungen gesorgt. Am stärksten betroffen ist Trendelburg-Gottsbüren nach Angaben der Vizelandrätin des Landkreises Kassel, Silke Engler (SPD).
„Das Bild, das sich dort bietet, ist verheerend“, sagte sie am Nachmittag in Trendelburg. Derzeit liefen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. „Wir haben schweres Gerät angefordert und auch bereits im Einsatz.“ Es werde das Wochenende brauchen, um überhaupt wieder ein wenig Ordnung zu schaffen.
Neben Trendelburg sorgte der Starkregen auch in Hofgeismar, Bad Karlshafen, Reinhardshagen und Wesertal für Schäden. 210 Einsätze seien gemeldet worden. „Wir gehen aber von einer sehr viel höheren Dunkelziffer an Einsätze aus, die sich direkt vor Ort ergeben haben. Vermutlich waren es mindestens doppelt so viele“, sagte Engler.
Wasser durch Häuser geströmt
Eine Abschätzung des entstandenen Schadens sei derzeit nicht möglich. „Besonders im privaten Bereich ist das noch nicht absehbar.“ Das Wasser sei teilweise durch Häuser hindurchgelaufen. Der Schock bei den Anwohnern sitze tief. Nun heiße es Aufräumen und Ruhe bewahren. „Anfang der kommenden Woche haben wir sicherlich ein besseres Lagebild“, erklärte die Vizelandrätin.
Trendelburgs Bürgermeister Manuel Zeich (parteilos) berichtete von Pegelständen bis zu zweieinhalb Metern in Gottsbüren. „Es hat sich alles so schnell ergeben, dass man nicht mehr hinterherkam“, schilderte er die Ereignisse. Die Unwetterzelle habe sich immer wieder gedreht. „Es gab immer wieder langanhaltenden Starkregen.“ Die Schwere der Ereignisse sei nicht prognostizierbar gewesen.
Ein leicht verletzter Feuerwehrmann
Eine verschüttete Person und mehrere in Autos eingeschlossene Menschen seien gerettet worden, berichtete Zeich. Ein Feuerwehrmann sei im Einsatz leicht verletzt worden. Weitere Verletzte habe es nicht gegeben. Die Infrastruktur des Ortsteils Gottsbüren sei zerstört, Straßen und Wasserleitungen seien kaputt. „Es ist heute nichts mehr so, wie es gestern noch war“, sagte Zeich.
Trendelburg war in der Vergangenheit schon häufiger von Unwettern betroffen. Man habe auch in Schutzmaßnahmen investiert, so der Bürgermeister. Diese seien bei einem Ereignis dieser Dimension aber nicht wirksam. „Selbst mit allen möglichen Maßnahmen, die man sich vorstellen kann, hätte man das nicht auch nur im Ansatz verhindern können.“