Am Montag startet wieder der Alltag für Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen. Niedersachsens Kultusministerin will vorab einen Überblick geben.

Vor dem Start des neuen Schuljahres in Niedersachsen will Kultusministerin Julia Willie Hamburg heute über die Lage an den Schulen informieren. Bei der Pressekonferenz im Landtag wird die Ministerin voraussichtlich Zahlen vorlegen – etwa dazu, wie viele der ausgeschriebenen Lehrerstellen besetzt sind. Kommende Woche Montag startet in Niedersachsen das neue Schuljahr. 

Mit Stand 22. Juli waren es laut Kultusministerium etwas mehr als 1.200 von 1.467 ausgeschriebenen Stellen. Das Ministerium sprach von einem guten Wert. Man sei zuversichtlich, dass weitere besetzte Stellen in den kommenden Tagen hinzukämen. Das Einstellungsverfahren werde auch über den Schulstart hinaus fortgeführt, hieß es. 

Mehr Geld für tausende Lehrkräfte

Die Landesregierung will unter anderem mit einer höheren Bezahlung beim Lehrkräftemangel gegensteuern. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird das Gehalt vieler Lehrkräfte angehoben, die dann in eine höhere Besoldungsgruppe kommen. Laut Kultusministerium profitieren davon rund 35.500 Lehrkräfte. Zum Vergleich: Mehr als 71.000 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten an Niedersachsens allgemeinbildenden Schulen. 

Bei einer Vollzeitbeschäftigung bedeutet der Sprung ein Plus von mehreren hundert Euro im Monat. Im Landeshaushalt für das kommende Jahr sollen zudem 2.460 weitere Stellen an Schulen bereitgestellt werden, um allen Lehrkräften, die in diesem und kommendem Jahr in Niedersachsen den Vorbereitungsdienst absolvieren, ein Einstellungsangebot machen zu können.

Schülerzahl steigt weiter

An Niedersachsens allgemeinbildenden Schulen werden nach einer Prognose des Kultusministeriums rund 890.000 Schülerinnen und Schüler im neuen Schuljahr erwartet. Damit steigt die Schülerzahl weiter an: Im vergangenen Schuljahr gab es rund 877.000 Schülerinnen und Schüler, vor zwei Jahren gingen etwas mehr als 868.000 Kinder und Jugendliche zur Schule.

Gewerkschaften blicken unterdessen weiterhin besorgt auf die Lage an den Schulen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sprach von einer hohen Belastung für Lehrkräfte. Krankenstände würden steigen, viele würden vorzeitig in Pension gehen oder ihre Arbeitsstunden reduzieren. „All das sind offensichtliche Faktoren eines um sich greifenden Flächenbrandes“, sagte GEW-Landesvorsitzender Stefan Störmer.