„Schwerter zu Pflugscharen“ ist eine zentrale Botschaft der Friedensbewegung. 2025 soll eine aus Militärschrott gegossene Friedensglocke nach Jerusalem gebracht werden – gezogen von Pferden.
Für Frieden und Versöhnung ist kein Weg zu weit: In den kommenden drei Wochen will ein Treck mit Pferdegespannen auf dem Weg von Dresden über Prag nach Chemnitz gegen Kriegstreiberei und für eine friedliche Welt werben. Der Treck gilt zugleich als Generalprobe für eine Aktion, die im kommenden Jahr – 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges – geplant ist. Dann macht sich der Verein Friedensglocken mit einer aus Militärschrott gegossenen Glocke auf den Weg von Berlin nach Jerusalem. „Wir wollen ein wirkmächtiges Zeichen setzen, dass einmal Frieden sein wird“, sagte Vereinschef Helmut Kautz der Deutschen Presse-Agentur. Man höre nicht auf daran zu glauben, dass Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet würden und die Menschen zur Besinnung kämen.
Gerade in Zeiten der Unsicherheit und Ratlosigkeit sei es wichtig, an der Verheißung vom Frieden festzuhalten. Kautz: „Wir wollen den Menschen begegnen und mit ihnen die Versöhnung feiern.“ Am Ende des Zweiten Weltkrieges habe auch keiner geglaubt, dass sich die Deutschen wieder einmal so mit der Welt vertragen würden wie jetzt. „Deswegen glauben wird, dass Frieden und Versöhnung möglich sein wird. Wir wollen die Glocke in eine Schule in Jerusalem bringen, wo Hebräisch und Arabisch unterrichtet wird. Um ein Zeichen zu setzen, Versöhnung ist möglich. Die Deutschen haben es erfahren.“
Frieden ist ein universelles Gut
Bei der jetzigen Tour ist der Verein mit fünf Gespannen und zwölf Pferden unterwegs. Neben einer Friedensglocke ist auch ein Richtungsschild mit der Aufschrift „Berlin-Jerusalem 4.800 Kilometer“ dabei. Kautz hofft, dass sich tschechische Mitstreiter dem Treck anschließen. Am 11. August will er in Prag sein, am 22. August in Chemnitz, der europäischen Kulturhauptstadt 2025. Dort soll zum Finale eine Botschaft aus Tartu überreicht werden. Tartu ist neben Bodø in Norwegen und Bad Ischl in Österreich in diesem Jahr Kulturhauptstadt. „Mit dem ‚Probetreck 24‘ möchten wir ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts setzen. Der Frieden ist ein universelles Gut, das wir gemeinsam schützen müssen“, betonte Kautz.
Der Verein Friedensglocken versteht sich als überparteiliche und religionsunabhängige Initiative, „die Menschen aller Herkunft zusammenbringt, um den Friedensgedanken mit einfachen Worten in die Welt zu tragen“. Seit seiner Gründung im Jahr 2019 organisiert der Verein Pferdetrecks und überführte so schon eine Friedensglocke von der Arnheimer Brücke nach Waterloo – zwei wichtigen Schauplätzen europäischer Kriegsgeschichte. Für die Reise nach Jerusalem hat der Verein nach eigenem Bekunden den brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) und den Generalsuperintendent für den Sprengel Potsdam der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Kristóf Bálint, als Schirmherren gewinnen können.