Gegen den bundesweiten Trend entwickelt sich das Geschäftsklima in Nordrhein-Westfalen wieder positiv, wie eine Umfrage zeigt. In einigen Branchen bleibt die Lage allerdings schwierig.
Das Stimmung bei Unternehmen in Nordrhein-Westfalen hellt sich etwas auf. Nachdem der monatlich ermittelte Konjunkturindikator zuletzt zweimal in Folge gefallen war, verzeichnet er nun ein leichtes Plus, wie die NRW.Bank mitteilte. Der Wert liegt jedoch weiterhin im negativen Bereich.
Für den „NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima“ genannten Indikator befragt das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo monatlich 1500 Unternehmen aus NRW zu ihrer wirtschaftlichen Situation und ihren Zukunftsaussichten.
NRW.Bank: Vorsichtiger Erholungskurs
„Die NRW-Wirtschaft ist auf einen vorsichtigen Erholungskurs zurückgekehrt. Entgegen dem Trend für Deutschland hat sich das Geschäftsklima im Juli positiv entwickelt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der NRW.Bank, Eckhard Forst. Maßgeblich für die stabile Entwicklung seien das Dienstleistungsgewerbe und der Einzelhandel, die vom soliden privaten Konsum profitierten. Besonders stark verbesserte sich demnach das Klima in der Logistik und im Gastgewerbe.
Immer noch schwierige Lage im verarbeitenden Gewerbe
Schwierig bleibt hingegen die Lage im verarbeitenden Gewerbe. Zwar sind der Umfrage zufolge nur noch gut 8 Prozent der Unternehmen von Engpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten betroffen und damit so wenig wie zuletzt vor Beginn des Ukraine-Kriegs. Die Kapazitätsauslastung sei infolge des geringen Auftragsbestands jedoch gesunken, heißt es. Die Anlagen und Maschinen waren vor vier Jahren zuletzt noch weniger ausgelastet.
Dennoch schauen die Firmen nach Angaben der Bank optimistischer in die Zukunft als im Juni. „Ein starkes Plus gab es in der landesweit bedeutenden chemischen Industrie sowie in der Ernährungsindustrie. Der Kraftwagenbau musste hingegen einen Rückgang des Geschäftsklimas hinnehmen.“
Im Bauhauptgewerbe trübte sich die Stimmung unterdessen ein. Im Tiefbau habe sich das Geschäftsklima zwar aufgehellt, der Hochbau verzeichnete allerdings ein Minus. Die gesamte Baubranche zeigte sich im Juli unzufriedener mit den laufenden Geschäften als im Vormonat. Der Blick auf die kommenden sechs Monate sei unverändert pessimistisch, so die Bank.