Über eine Million Euro soll ein Bankangestellter von den Konten älterer Kunden abgezweigt haben. Der 54-Jährigen hat gestanden. Am Amtsgericht soll das Urteil gesprochen werden.

Knapp vier Jahre lang wurde bei einer Bank in Mönchengladbach heimlich Geld von Konten vermögender älterer Privatkunden abgezweigt – insgesamt rund eine Million Euro. Seit Anfang Juli steht deshalb ein Bankangestellter vor dem Amtsgericht. Dem 54-Jährigen werden gewerbsmäßiger Betrug, gewerbsmäßige Untreue und gewerbsmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen. Am Mittwoch (9.30 Uhr) geht der Prozess weiter. Die Urteilsverkündung ist geplant. 

Zum Auftakt hatte der Angeklagte gestanden, die Konten vorwiegend älterer vermögender Kunden geplündert zu haben. Es sei wie ein Rausch gewesen, sagte der frühere Vermögensbetreuer. Zu seinen Aufgaben gehörten auch Umbuchungen und Stornierungen für die Bankkunden. In 44 Fällen hatte er nach eigener Aussage die dazu nötige zweite Unterschrift fingiert und die scheinbar autorisierten Umbuchungen eingereicht.

Zwischen Juni 2018 und April 2022 soll er so fast 900.000 Euro ergaunert und auf das gemeinsame Ehekonto bei einer anderen Bank überwiesen haben. Zudem waren etwas mehr als 100.000 Euro auf das Konto der Schwiegermutter gewandert. Doch ein Kollege war stutzig geworden und hatte die Innenrevision der Bank informiert. Die meisten Kunden hatten den Verlust nicht bemerkt und erst durch die Bank davon erfahren.