Auch das ist Olympia: Unterwegs mit „Pin Man“ Yorick Spieker, Souvenir-Jäger aus Leidenschaft.

Vor dem Eingang zum Olympischen Dorf in Saint-Denis geht es zu wie auf einem Schmuck-Bazar: Zwischen Absperrgittern und Straßenrand liegt das Revier der Pin-Sammler. Auf dem Gehweg haben sie ihre Schätze ausgebreitet, Matten und Mappen voller Anstecknadeln. Winzige Flaggen, Logos, Abzeichen – Souvenirs von Spielen aus aller Welt. 

Yorick Spieker, Verkaufsleiter aus Düsseldorf, ist vor zwei Tagen angereist. Er trägt einen selbstgebastelten Ausweis um den Hals, „Pin Man“ steht drauf, so nennt er sich. „Das ist natürlich ein Witz“, sagt Spieker. „Aber es sorgt für Aufmerksamkeit. Die Leute gucken sofort her, das ist schon mal wichtig.“ Die Stoffbänder an den Olympia-Akkreditierungen sind gewissermaßen die Orden, an denen die Pin-Sammler ihre begehrten Stücke stolz vor der Brust tragen. Worum geht es sonst noch in diesem speziellen Universum? Spieker will es gerade erklären, aber: „Oh! Da kommt Kap Verde. Muss ich hin.“