Zwei junge Männer geraten an einer Wohnungstür in Streit. Der Jüngere geht, doch dann wird er mit einem Messer angegriffen und stirbt wenig später. Nun hat der Verteidiger plädiert.
Im Prozess um einen tödlichen Messerstich auf einen Jugendlichen vor einem Haus in Hamburg-Billstedt hat die Verteidigung eine Haftstrafe von weniger als zehn Jahren beantragt. Der Verteidiger habe auf eine Freiheitsstrafe im einstelligen, mittleren Bereich plädiert, sagte eine Gerichtssprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Die Staatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche eine Haftstrafe von zehn Jahren für den 24-Jährigen gefordert. Der Angeklagte hatte sich am ersten Prozesstag nach seinem Geständnis für die Tat entschuldigt. Ihm wird Totschlag vorgeworfen. Das Urteil ist für Mittwoch geplant.
Der Mann mit italienischer Staatsbürgerschaft soll den 17-Jährigen nach einem Streit mit einem Klappmesser angegriffen haben. Laut Anklage wollte der junge Afghane am 25. Januar einen 14-jährigen Freund aus einer Wohnung abholen. Doch der Angeklagte habe ihm den Zutritt verwehrt, so sei die Auseinandersetzung entstanden.
Messerstich ohne Vorwarnung
Der 17-Jährige habe wenig später mit mehreren anderen Personen das Haus verlassen. Auf dem Vorplatz des Mehrfamilienhauses soll der Angeklagte dem Jugendlichen ohne Vorwarnung eine lebensgefährliche Stichverletzung zugefügt haben. Der Verletzte versuchte zu fliehen, geriet aber ins Stolpern. Der Angeklagte soll auf den am Boden liegenden Jugendlichen getreten und ihn erneut mit dem Messer verletzt haben.
Der 17-Jährige starb wenige Stunden später im Krankenhaus. Das gesamte Tatgeschehen wurde nach Angaben des Verteidigers von einer Videokamera aufgezeichnet.