Das Baby kann nicht einschlafen, Passanten schrecken zusammen: Manch Autofahrer tut alles dafür, dass sein Wagen richtig laut dröhnt. Dem sagt Mannheim den Kampf an – und ein Teil der Szene ist dabei.
Um die Lärmbelästigung durch sogenannte Autoposer zu verringern, läuft in Mannheim nun eine Kampagne unter dem Titel „Muss nicht sein“. Ein Kurzfilm wird nach Angaben der Stadt im Vorprogramm des Cineplex Mannheim gezeigt und in sozialen Medien veröffentlicht. Zudem soll es Plakate geben.
Die Polizei und der städtische Fachbereich Sicherheit und Ordnung wollen zudem verstärkt gemeinsame Aktionen durchführen, um Verstöße gegen das Straßenverkehrsrecht schneller und in größerem Umfang zu erfassen.
„Die Kampagne ist mit direkter Beteiligung der Poser-Szene im intensiven Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern von Innenstadt-Gastronomie und -Handel entstanden“, erklärte Sicherheits-Bürgermeister Volker Proffen. „Sie appelliert an die Bereitschaft, wieder mehr Rücksicht auf andere zu nehmen und im Zweifel dafür auch den eigenen subjektiven Spaßfaktor infrage zu stellen.“ Wichtig war aus Sicht von Produktionsleiterin Meriem Lebdiri bei der Entwicklung der Kampagne, „dass bei aller Faszination für tolle Autos kein falsch verstandenes Heldenepos entstehen darf“.
Es gehe darum, Respekt zu zeigen, hieß es. Die Leidtragenden der Poser seien das gerade einschlafende Baby, die Kellnerin, die vor Schreck ein Glas fallen lasse, Fußgänger, die sich gerade noch in Sicherheit bringen könnten und Familien, die ihren Feierabend eigentlich gerne bei einem ruhigen Tee genießen würden. Die Kampagne soll in die Region ausstrahlen.