Seit dem 1. Juli dürfen Vermieter die TV-Kosten nicht mehr über die Nebenkosten der Miete abrechnen. Das sorgt im Nordosten für Nachfragen.

Zu dem seit mehreren Wochen geltenden sogenannten Nebenkostenprivileg gehen laut Verbraucherzentrale viele Nachfragen in Mecklenburg-Vorpommern ein. Dies sei ganz besonders in Rostock der Fall, teilte Wiebke Cornelius, Vorständin der Verbraucherzentrale in Mecklenburg-Vorpommern, auf dpa-Anfrage mit. 

Seit dem 1. Juli dürfen die Vermieter die TV-Kosten nicht mehr über die Nebenkosten der Miete abrechnen, ein entsprechender Teilnahme-Zwang ist weggefallen. Für Marktführer und andere Kabelanbieter bedeutet das Gegenwind – sie wollen so viele Kabelnutzer wie möglich als Kunden halten. Alternativangebote, die angesichts der Zahlungspflicht beim Nebenkostenprivileg bislang einen schweren Stand hatten, sind hingegen im Aufschwung. Jeder Haushalt muss laut Verbraucherzentrale nun einen eigenen Vertrag abschließen. 

Auch zu weiteren Themen gingen in diesem Jahr Fragen ein – etwa zu Heizkostenabrechnungen. Dabei gehe es insbesondere um die richtige Berechnung und die Weitergabe von Preisbremsen. Insgesamt sei im ersten Halbjahr aber ein Rückgang der Anfragen zu Energiethemen zu verzeichnen. Auch Nachfragen zu hohen Verbraucherpreisen gingen weiter ein, hieß es. 

Von Januar bis Mai dieses Jahres verzeichnete die Verbraucherzentrale nach eigenen Angaben rund 15.500 Auskünfte, Anfragen, Beratungen und Verbraucherkontakte. Das waren etwa 2.500 weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Die höhere Zahl im Vorjahr werde auf ein neues System zurückgeführt, mit dem man leichter erreichbar geworden sei. In diesem Jahr waren den Angaben zufolge phasenweise nicht alle Stellen besetzt. Die Verbraucherzentrale hat einige Beratungsstellen im Bundesland – etwa in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Stralsund.