Nach den tödlichen Schüssen an einer Schule im baden-württembergischen Offenburg hat das dortige Landgericht den zur Tatzeit 15 Jahre alten Todesschützen wegen Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung verurteilt. Er erhielt eine Jugendstrafe von acht Jahren und neun Monaten, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag im Anschluss an den unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozess mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Gerichtssprecherin zufolge kam die Jugendkammer nach zwölf Verhandlungstagen zu der Überzeugung, dass der inzwischen 16-Jährige am 9. November einen 15 Jahre alten Mitschüler erschoss. Er sei mit einer Pistole, Munition und einem selbst gebauten Brandsatz in die von ihm besuchte Schule gegangen und habe den Mitschüler erschossen. Dieser sei bei der Attacke arg- und wehrlos gewesen, womit das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt sei. Anschließend habe der Angeklagte versucht, das Schulgebäude in Brand zu setzen.
Die Staatsanwaltschaft hat zwischenzeitlich auch die Eltern des Todesschützen angeklagt. Sie wirft ihnen vor, durch den unerlaubten Besitz und die unzureichende Sicherung der Pistole und Munition den Tod des Mitschülers fahrlässig mitverursacht zu haben.
ran/jes