Eine Frau wird umgebracht. Mehr noch: Der Täter versucht, die Leiche zu verbrennen und riskiert dadurch auch das Leben Dutzender Nachbarn. Das Landgericht Heilbronn ist deutlich in seinem Urteil.

Nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau ist ein Mann in Heilbronn wegen Totschlags und besonders schwerer Brandstiftung zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Der 29-Jährige soll seine Frau im vergangenen August in Marbach nach einem nächtlichen Streit um eine Trennung bewusstlos geschlagen, erstickt und in den Keller des Nachbarhauses geschleppt haben. Dort legte er nach Überzeugung des Heilbronner Landgerichts ein Feuer, um die Tat zu verschleiern. Dutzende schlafende Nachbarn ließ er ahnungslos zurück. Allerdings hatten drei Bewohner des Hauses den Streit mitbekommen und später die Feuerwehr alarmiert.

Die Staatsanwältin hatte deshalb 15 Jahre Haft für den Deutschen wegen Totschlags, besonders schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes in 35 Fällen gefordert. Der Nebenklagevertreter hatte sogar auf eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes plädiert, die Verteidigerin auf Freispruch. Es gebe zu viele Mutmaßungen und Spekulationen, hatte sie argumentiert. Der angeklagte Mann, wie seine Frau auch bei der Feuerwehr engagiert, hatte im Prozess zu den Vorwürfen geschwiegen.