Schleswig-Holstein ist beim Windkraftausbau in Deutschland immer in der Spitzengruppe. Auch im ersten Halbjahr 2024. Interessant ist der Blick auf die Leistung pro Fläche.
Das Tempo des Windkraftausbaus in Schleswig-Holstein hat im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nachgelassen. Mit einem Zubau von 247 Megawatt (MW) in 49 Anlagen lag das nördliche Bundesland auf dem dritten Platz hinter Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, wie die Deutsche WindGuard GmbH mitteilte. Im ersten Halbjahr 2023 waren noch 125 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 597 Megawatt errichtet worden.
Abzüglich des Rückbaus alter Anlagen erreichte der Norden mit 186 MW Nettozubau im ersten Halbjahr 2024 den zweiten Platz hinter Nordrhein-Westfalen und vor Niedersachsen. Bundesweit wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 250 Windenergieanlagen mit zusammen 1.308 MW gebaut. Beim Vergleich mit konventionellen Kraftwerken muss beim Blick auf die installierte Leistung berücksichtigt werden, dass Windenergieanlagen eine vom Windangebot abhängende Menge Strom erzeugen.
Bezogen auf die Landesfläche steht Schleswig-Holstein mit 552 Kilowatt installierter Windenergieleistung je Quadratkilometer (kW/km²) deutlich an der Spitze der Bundesländer, gefolgt von Bremen mit 483 Kilowatt. Die geringste Leistungsdichte haben Berlin und Bayern mit weniger als 50 kW/km².
Der Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein, Marcus Hrach, sieht das Land beim Windausbau weiter auf Kurs. Die Genehmigungszahlen des ersten Halbjahres 2024 seien auf dem Niveau des Vorjahres. „Das stimmt uns zuversichtlich, dass auch dieses Jahr ein gutes Genehmigungsjahr wird. Damit schafft das Land die Voraussetzung für den Zubau in den nächsten Jahren und zur Erreichung des landeseigenen energiepolitischen Ziels von 15 Gigawatt bis 2030.“ Davon sind aktuell 8.720 MW mit 3.238 Anlagen erreicht.
Der im Jahresvergleich geringere Zubau sei das Resultat eines vergleichsweise schwachen Genehmigungsjahres 2022, so Hrach. Mit einer Bauzeit von 24 bis 36 Monaten speise sich der heutige Zubau aus den Genehmigungen der Vergangenheit. Als weiterer Sondereffekt hätten Transportprobleme und eine ungünstige Witterung den Zubau erschwert.