Eine der am stärksten befahrenen Bahnstrecken in Deutschland ist bald wieder gesperrt: Ab Montag fährt rund um Duisburg kaum noch ein Zug. Pendler müssen improvisieren, Fernreisende brauchen Geduld.

Bahn-Reisende im westlichen Ruhrgebiet müssen bald wieder improvisieren: Wegen Bauarbeiten am Autobahnkreuz Kaiserberg sperrt die Bahn am Montag (22. Juli) noch einmal für knapp zwei Wochen den wichtigen Knotenpunkt Duisburg. Im Nahverkehr fallen bis zum 2. August viele Züge im westlichen Ruhrgebiet ganz aus und werden durch Busse ersetzt, im Fernverkehr werden ICE weiträumig umgeleitet. Erste Einschränkungen beim Zugverkehr gibt es sogar schon an diesem Wochenende.

Es ist das dritte Mal, dass die zentrale Bahn-Strecke im Ruhrgebiet wegen Bauarbeiten gesperrt wird. Auslöser der Sperrung ist nach Angaben der Bahn die Erneuerung einer Autobahnbrücke im Kreuz Kaiserberg. Dort will die Autobahn-Gesellschaft eine Brücke der A3 in Richtung Norden erneuern.

Doch genau im Bereich der Autobahnen verlaufen acht Bahngleise, über die Züge von Duisburg auf die beiden zentralen Ost-West-Achsen durch das Ruhrgebiet fahren. Während oben an der Autobahnbrücke gearbeitet werde, dürften aus Sicherheitsgründen darunter keine Züge fahren, betonte die Bahn. Außerdem sollen in der Zeit 6000 Meter Gleise zwischen Mülheim und Essen erneuert und mehrere Brücken saniert werden.

In Duisburg, Oberhausen und Mülheim hält fast kein Fernzug

Die Sperrung hat Auswirkungen auf viele Städte im Ruhrgebiet. In Duisburg, Oberhausen, Mülheim und Düsseldorf-Flughafen hält während der Sperrung so gut wie kein Fernzug. Auch im Düsseldorfer Hauptbahnhof, in Essen und in Dortmund haben die Bauarbeiten Auswirkungen für ICE-Verbindungen. Weil zeitgleich an der Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt und weiter bis nach Mannheim gearbeitet werde, verändere sich der Fahrplan für Fernzüge im Ruhrgebiet und darüber hinaus „teilweise erheblich“, teilte die Bahn mit.

Im Nahverkehr müssen die meisten Pendler zwischen Essen, Oberhausen, Duisburg und teilweise bis nach Düsseldorf auf den Schienenersatzverkehr umsteigen. Dafür setzen die Bahnunternehmen Busse auf vier Linien zwischen den großen Städten ein. Ausfälle und Umleitungen gibt es allein im Nahverkehr auf gut einem Dutzend Linien. Betroffen sind die Linien RE1, RE2, RE3, RE5, RE6, RE11, RE19, RE42, RE44, RB32, RB33, RB35 sowie die S1. Hinzu kommt, dass Pendler diesmal nicht auf die Linie S6 zwischen Essen und Düsseldorf ausweichen können – die Strecke ist wegen eines Hangrutsches gesperrt.

Schon an diesem Wochenende erste Einschränkungen

Bevor am Montag die große Sperrung startet, kommt es schon an diesem Wochenende zu Einschränkungen zwischen Duisburg und Düsseldorf. Von Freitagabend (21.00 Uhr) an sollen zwischen Düsseldorf-Flughafen und Duisburg für sechs Millionen Euro Gleise erneuert werden. Auf den Linien RE2, RE3, RE5, RE11 und RE42 kommt es dadurch zu Zugausfällen und Umleitungen. Reisende hätten aber die Möglichkeit, auf der Strecke die Züge der anderen Linien zu nutzen, teilte die Bahn mit.

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