Die Wirbelstürme sind zurück: Fast 30 Jahre nach „Twister“ startet das Sequel „Twisters“. Worauf dürfen sich Fans des Originals einstellen?
Katastrophenfilme hatten in den 90er Jahren Hochkonjunktur. Von „Armageddon“ bis „Deep Impact“, von „Dante’s Peak“ bis „Volcano“: Filmemacher fanden in dieser Dekade große Freude daran, die Welt – oder zumindest einen Teil davon – dem Erdboden gleichzumachen. Heraus stach damals schon der Film „Twister“ von 1996 mit Bill Paxton (1955-2017) und Helen Hunt (61). Sogar mehr noch als Bruce Willis‘ (69) Heldenreise in „Armageddon“ fiel der Streifen von Jan de Bont (80) mit hanebüchener Story und der Bereitschaft, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, auf.
Am 18. Juli startet mit „Twisters“ beinahe 30 Jahre später die Fortsetzung des „Guilty-Pleasure“-Films. Wie der Titel schon andeutet, wird es – dem obligatorischen Übertreffungsdrang von Sequels folgend – darin noch stürmischer als im Original zugehen. Worauf dürfen sich Fans von „Twister“ einstellen – und worauf nicht?
Der Gefahr auf den Fersen – darum geht es
Kate Cooper (Daisy Edgar-Jones, 26), eine ehemalige Sturm-Jägerin, erlebte während ihrer Collegezeit einen verheerenden Tornado mit und studiert nun in New York City sicher auf dem Computerbildschirm die Abläufe von Stürmen. Ihr Freund Javi überredet sie schließlich dazu, im offenen Gelände ein neuartiges Ortungssystem zu testen. Dort trifft sie auf Tyler Owens (Glen Powell, 35), einen charmanten, aber auch rücksichtslosen Social-Media-Superstar, der seine stürmischen Abenteuer mit seiner wilden Crew gerne postet – je gefährlicher, desto besser.
Neue Generation an Sturm-Jägern
„Twisters“ darf als selbstständige Fortsetzung zu „Twister“ angesehen werden. Soll heißen, es spielt im selben Universum, vom Hauptast des Originals kehrt jedoch niemand zurück. Im Fall von Bill Paxton wäre das auch gar nicht gegangen, der Star verstarb 2017 im Alter von 61 Jahren während einer Herz-OP.
Auch Neulinge müssen sich bei „Twisters“ folglich keine Sorgen machen, ohne das Original zu kennen nur Bahnhof zu verstehen. Überhaupt sollte jedem klar sein, dass die Handlung nicht der primäre Grund dafür ist, in einen Katastrophenfilm zu gehen. Natürlich steht die morbide Faszination an der Zerstörungskraft der Natur im Mittelpunkt. Ebenso wie die pathetische Bekämpfung des Problems.
Auf ähnliche Weise wusste unlängst schon „Top Gun: Maverick“ das Kinopublikum zu begeistern, in dem ebenfalls der aufstrebende Star Glen Powell mitwirkte. Und weil sich in der Tricktechnik im Verlauf der vergangenen rund 28 Jahre einiges tat, hat „Twisters“ durchaus seine Daseinsberechtigung. Zumindest dürfte er Schauwerte bieten, die über eine dezent ulkig dreinblickende, vorbeifliegende Kuh hinausreichen.