Der milde Winter könnte nach Einschätzung einer Expertin zu mehr Zecken in diesem Jahr geführt haben. Und die können unangenehme Krankheiten auslösen.
Die durch Zecken ausgelösten Krankheiten Borreliose und FSME machen in Thüringen mehr Probleme als im Vorjahr. Bislang wurden in diesem Jahr 138 Fälle von Borreliose und 8 Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet (Stand 16. Juli), wie aus einer Übersicht des Robert Koch-Instituts hervorgeht.
Im Jahr 2023 wurden demnach bis zum selben Zeitpunkt 110 Borreliose– und 5 FSME-Fälle registriert.
2024 ist ein zeckenreiches Jahr
„Das Jahr 2024 ist ein zeckenreiches Jahr. Achtsamkeit ist geboten“, sagte die Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse Barmer Thüringen, Birgit Dziuk. Die Urlaubs- und Festivalsaison sei in vollem Gange und die Menschen seien viel draußen.
Der recht milde Winter könnte dazu beigetragen haben, dass es mehr Zecken gebe, so Dziuk. Wichtig sei, Zecken so früh wie möglich zu entfernen – das mindere das Infektionsrisiko erheblich.
FSME und Borreliose – was ist das?
FSME ist eine durch Viren ausgelöste Erkrankung, die durch infizierte Zecken übertragen wird. Die Symptome reichen von einer grippeähnlichen Erkrankung bis zur Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns und des Rückenmarks. In den 13 Thüringer FSME-Risikogebieten empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine vorbeugende Impfung.
Die durch Bakterien ausgelöste Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland. Typisches Symptom ist ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen und Fieber. Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika, eine Schutzimpfung gibt es nicht.