Unter Fahrern eines Elektroautos war die ADAC-Ladekarte äußerst beliebt. Nun gibt es einen neuen Partner. Das ist aber nicht nur eine gute Nachricht.
Für ADAC-Mitglieder galt die Club-Ladekarte „ADAC E-Charge“ mit der EnBW-Kooperation als eine der besten Anlaufstellen für eine wirklich gute und umfassende Möglichkeit, an Hunderttausenden Ladepunkten in Europa vergünstigt Strom zu laden. Das Angebot war so beliebt, dass nicht wenige dem ADAC nur für diesen Deal beitraten. Am Ende sollen rund 400.000 Menschen die Karte genutzt haben.
Im April dann die schlechte Nachricht: Die Kooperation zwischen ADAC und EnBW endet zum 1. August 2024. Der Club gab umgehend zu verstehen, dass man sich schnellstmöglich um eine Alternative kümmern und eine Mitglieder-Ladekarte auch weiterhin existieren werde – nur eben mit einem anderen Partner.
Elektroauto für rund zwei Monate günstig laden, danach wird’s teurer
Dieser ist gefunden: Ab August wird der ADAC mit Aral zusammenarbeiten und damit vor allem die Preise an den schnellen Pulse-Ladesäulen des Mineralölkonzerns für Mitglieder senken, teilt der Club mit. Zu Beginn der Kooperation kostet eine Kilowattstunde demnach 51 Cent, ab Oktober erhöht sich der Preis auf 57 Cent. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Wechsel- oder Gleichstromsäule genutzt wird.
Teuer wird es an Säulen anderer Anbieter. Handelt es sich nicht um einen Aral-Ladepunkt, werden pro Kilowattstunde 75 Cent fällig. Es fallen keine monatlichen Grundgebühren und keine Blockiergebühr an Aral-Pulse-Ladepunkten an. Falls andere Anbieter eine solche Gebühr verlangen, liegt diese an Wechselstromsäulen bei 15 Cent ab 120 Minuten und an Gleichstromsäulen bei 15 Cent ab 45 Minuten.
Spätestens ab Oktober bedeutet das insgesamt einen Preisanstieg. Eine Kilowattstunde im Rahmen der EnBW-Kooperation kostet im alten Tarif (ohne eine zusätzliche Monatsgebühr zu zahlen) 51 Cent. Im sogenannten Roaming-Netz, also an Ladesäulen, die nicht zu EnBW gehören, sind es bei den meisten Anbietern bisher ausnahmslos 60 Cent – mit Ausnahme von Säulen der Betreiber EWE und Ionity. Hier beträgt der Preis je Kilowattstunde 79 Cent.
Aral betreibt nach eigenen Angaben aktuell rund 2700 Ladepunkte, bei EnBW sind es deutlich mehr. Auch das Aral-Roaming-Netz ist kleiner. Damit steigen nicht nur die Preise, sondern es verringert sich auch die Anzahl der Säulen. Je nach Wohnort sollte man auf dieser Karte prüfen, ob sich eine Aral-Säule überhaupt in sinnvoller Reichweite befindet.
Aral-App für ADAC-Mitglieder Pflicht
Kunden, die sich weiterhin für den ADAC-Ladetarif interessieren, müssen sich die Aral-Pulse-App installieren und dort einen Zugang anlegen. Sobald die App mit dem ADAC-Konto verknüpft ist, profitiert man von den Sonderkonditionen. Eine haptische Karte gibt es weiterhin, allerdings muss diese über die App bestellt werden und funktioniert nur an Aral-Ladepunkten.
Zum Start ist das Laden in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Italien, Spanien und Frankreich möglich. In den Niederlanden stehen die Säulen des Mutterkonzerns BP zur Verfügung. Kleine Einschränkung: Die Ladevorgänge lassen sich nur über die App starten.