Am Tag, als Donald Trump nach dem Attentat wieder auftritt, stellt US-Präsident Joe Biden in einem TV-Interview klar: Er sei nicht derjenige, der im Wahlkampf zündelnde Sprache nutzt. 

Trotz seiner jüngsten Appelle zu Zusammenhalt im Land und Mäßigung im Wahlkampf wirft US-Präsident Joe Biden seinem politischen Kontrahenten Donald Trump zündelnde Rhetorik vor. „Er spricht von einem Blutbad, falls er verliert“, sagte Biden in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC. 

Biden argumentierte, Trumps Rhetorik heize die Debatte im Wahlkampf an, nicht seine. „Ich bin nicht der Mann, der gesagt hat, ich will am ersten Tag ein Diktator sein. Ich bin nicht der Mann, der sich geweigert hat, das Ergebnis der Wahl zu akzeptieren. Ich bin nicht der Mann, der gesagt hat, dass er das Ergebnis dieser Wahl nicht automatisch akzeptieren wird“, so der 81-jährige Demokrat über den Wahlkampf des früheren Präsidenten und aktuellen republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Er nutze nicht solche Rhetorik, sein Gegner tue das.

Joe Biden: Bin nur drei Jahre älter als Trump

Auf die Frage, was er selbst tun wolle, um die politische Debatte im Land etwas abzukühlen, sagte Biden weiter, er werde über die Dinge sprechen, auf die es ankomme. In Anspielung auf Trump meinte er, dazu gehöre, ob jemand das Ergebnis einer Wahl akzeptiere oder Migranten als „Ungeziefer“ bezeichne. 

24 Stunden nach den Schüssen auf Donald Trump 19.01

Eiserne Unterstützer Trumps hatten nach dem Attentat auf ihren Parteikollegen dem amtierenden Präsidenten vorgeworfen, seine Rhetorik gegenüber dem Republikaner sei für die Attacke mitverantwortlich. Biden bezeichnet seinen Konkurrenten regelmäßig als Gefahr für die US-Demokratie. 

Biden will bleiben

Der US-Präsident hält auch weiter daran fest, Präsidentschaftskandidat der Demokraten werden zu wollen. Auf die Frage, ob sich an seinen Plänen durch die Rücktrittsdiskussionen in den vergangenen Tagen etwas geändert habe, antwortete der 81-Jährige im Sender NBC News mit einem entschiedenen „Nein“. 

FS New Yorker über Biden-Chaos 20.23

Journalist Lester Holt fragte Biden auch, auf wen er höre, wenn es um diese sehr persönliche Entscheidung gehe. Darauf antwortete er: „Auf mich.“ Er ergänzte: „Ich bin alt, aber nur drei Jahre älter als Trump.“ Seine geistige Schärfe sei „verdammt gut“. Er habe in dreieinhalb Jahren „mehr geschafft als jeder andere Präsident in einer langen, langen Zeit“.