Die Sachsen werden wegen ihres Dialekts oft verspottet. Doch nun will der Freistaat aus der Not eine Tugend machen und seine diversen Mundarten in einer Kampagne zu Wort kommen lassen.
Sächsischer Dialekt soll nicht länger Anlass für Spott und Häme sein. Unter dem Slogan „Sächsisch für alle!“ möchte der Freistaat auf humorvolle Weise die diversen Mundarten der Bevölkerung in einer Kampagne vorstellen und damit zugleich Werbung für das Bundesland machen.
„Mit der neuen Aktion wollen wir unseren Dialekt feiern. Denn der ist ein Stück sächsischer Identität und bedeutet Heimat, Stolz, Vertrautheit und Vielfalt“, erklärte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Seiner Ansicht nach gibt es gar nicht den einen sächsischen Dialekt. So vielgestaltig wie die Regionen seien auch die Mundarten.
„Was uns aber alle verbindet: Wir lieben unseren Dialekt. Wir tragen ihn im Herzen und selbstbewusst auf der Zunge. Es ist wichtig, diesen Reichtum zu bewahren“, so Kretschmer.
Fünf Sprachräume in Sachsen
Die Dialekt-Kampagne blickt auf die verschiedenen sächsischen Mundarten. So greift etwa ein neuer Imagefilm das Thema Verständigung trotz regionaler Unterschiede auf witzige Weise auf. Es gibt zudem einen eigens gestalteten Webauftritt, wissenschaftliche Hintergründe zur Sprachentwicklung und Historie.
Fachleute unterteilen in fünf verschiedene Sprachräume: den Leipziger Raum mit dem verwandten sich nördlich anschließenden osterländischen Sprachraum, den obersächsisch-meißnischen Sprachraum mit seinem Zentrum Dresden, das Vogtländische und das Erzgebirgische im Südwesten sowie das Oberlausitzische im Osten.
Nach Angaben der Staatskanzlei werden die verschiedenen Filme, Clips und weitere redaktionelle Inhalte in den kommenden Wochen und Monaten auf „saechsisch-fuer-alle.de“ sowie auf den Social Media-Kanälen der Imagekampagne „So geht sächsisch“ (YouTube, Instagram, Facebook, LinkedIn und Tiktok) ausgespielt.
Darüber hinaus seien verschiedene Projekte mit erfolgreichen „Dialektfluencern“, aber auch mit „Grande Dames und Grandseigneurs des sächsischen Dialekts“ in Arbeit, hieß es.